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Deutsche Bank: Wird jetzt doch noch alles gut?

Deutsche Bank: Wird jetzt doch noch alles gut?
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Thorsten Küfner 09.02.2016 Thorsten Küfner

Die Deutsche Bank ringt angesichts eines rapide sinkenden Aktienkurses um Vertrauen. Angesichts des besorgniserregenden Kurssturzes an den Börsen sah sich das größte deutsche private Kreditinstitut am Montagabend zu einem ungewöhnlichen öffentlichen Bekenntnis zu seiner Zahlungsfähigkeit genötigt.

Das größte deutsche Geldhaus versicherte, in diesem und im kommenden Jahr voraussichtlich genügend Geld zu haben, um die Zinsen auch auf neue, besonders riskante Schuldscheine leisten zu können. Daran waren an den Kapitalmärkten zuletzt die Zweifel gewachsen. Am Montag rutschten Deutsche-Bank-Aktien auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre. Die Kapital- und Risikoposition sei robust, schrieb Finanzvorstand Marcus Schenck am Dienstag in einer im Internet veröffentlichten Botschaft an die Mitarbeiter. Die Anforderungen zum Bezahlen der versprochenen Zinsen auf die 2014 ausgegebenen eigenkapitalähnlichen Anleihen könne die Bank aus einer "Position der Stärke" angehen.

In diesem Jahr werde die sogenannte Ausschüttungskapazität - das für die Bedienung dieser Anleihen zur Verfügung stehende Geld - trotz des Rekordverlusts im vergangenen Jahr bei rund einer Milliarde Euro liegen. Das reiche mehr als aus, um die Ende April fälligen Zinszahlungen von 350 Millionen Euro zu leisten, betonte Schenck.

„Ausreichende Spielräume vorhanden“
Auch für das kommende Jahr sieht die Bank ausreichend Spielräume. Die Ausschüttungskapazität betrage nach aktuellen Berechnungen 4,3 Milliarden Euro. Allerdings sind darin mögliche neue Verlust im operativen Geschäft oder weitere Kosten für Rechtsrisiken noch nicht enthalten. Unter anderem aber werden laut Deutscher Bank der für dieses Jahr geplante Verkauf der Beteiligung an der chinesischen Privatkundenbank Hua Xia sowie weitere Bewertungsreserven die Puffer für die Ausschüttung stärken.

Ein Ausfall der Zinsen auf die neuartigen Anleihen wäre anders als bei normalen Schuldscheinen nicht gleichbedeutend mit der Pleite der Bank. Allerdings würde das Institut damit weiteres Vertrauen an den Märkten verspielen und künftig große Probleme haben, solche Scheine noch einmal zu verkaufen. 2014 waren ihr die in verschiedenen Währungen ausgereichten Papiere zu einem vergleichsweise günstigen Zinssatz von bis zu 7,50 Prozent von Anlegern praktisch aus der Hand gerissen worden.

Insgesamt sammelte die Deutsche Bank so rund 4,6 Milliarden Euro ein und stärkte damit ihr Kapital, ohne neue Aktien begeben zu müssen. Die am Markt Coco genannten Papiere gelten als riskant für Anleger. Zum einen ist die Zinszahlung ähnlich wie eine Dividende auf Aktien nicht garantiert. Zum anderen können die Papiere für Anleger wertlos werden, wenn die Bank im Krisenfall unter bestimmte Kapitalquoten rutscht.

Sorgen um die Cocos
Die Bank hatte bereits angekündigt, in diesem und im kommenden Jahr keine Dividende zu zahlen. Angesichts der weltweiten Talfahrt an den globalen Finanzmärkten wuchsen nun die Sorgen, dass als nächstes auch die Ausschüttungen für die Cocos bei der Bank ausfallen könnten. So notierte etwa ein auf Euro laufendes und mit 6,0 Prozent verzinstes Papier am Montag nur noch bei gut 72 Prozent und hatte damit von ihrem Nennwert (100 Prozent) bei der Ausgabe mehr als ein Viertel verloren. Am Dienstagvormittag erholte sich das Papier wieder auf mehr als 76 Prozent.

Die Deutsche Bank war 2015 wegen teurer Rechtsstreitigkeiten, Abschreibungen und Kosten für die geplante Streichung von netto 9000 Stellen mit 6,8 Milliarden Euro in die roten Zahlen gestürzt. Der seit Juli amtierende Bankchef John Cryan hatte Ende Januar um Geduld für seinen Kurs gebeten. Eine Kapitalerhöhung will Cryan dabei vermeiden.

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Nicht ins fallende Messer greifen!
Angesichts der Probleme der Deutschen Bank, der hohen Nervosität an den Märkten und des stark eingetrübten Chartbildes sollten Anleger weiterhin die Finger von den Aktien des Frankfurter Bankenriesen lassen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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