Der britisch-niederländische Energieriese Royal Dutch Shell hat gestern seine Ergebnisse für das Schlussquartal 2015 veröffentlicht. Mittlerweile haben viele Analysten das Zahlenwerk des Konzerns genauer unter die Lupe genommen und geben ihre Anlageempfehlungen ab – größtenteils Kaufempfehlungen.
So haben etwa die Experten des australischen Bankhauses Macquarie die Aktie erneut mit „Outperform“ eingestuft und sehen den fairen Wert unverändert bei 1.900 Pence, was umgerechnet knapp 24,90 Euro entspricht und knapp ein Viertel über dem derzeitigen Kursniveau liegt. Ihre britischen Kollegen der HSBC raten ebenfalls zum Kauf und sehen das Kursziel bei 1.720 Pence.
Nomura und Canaccord sind eher skeptisch
Etwas weniger zuversichtlich gestimmt sind die Analysten von Nomura und Canaccord. Zwar haben die Experten von Nomura ihre Einschätzung mit „Buy“ bestätigt. Das Kursziel lautet aber lediglich 1.575 Pence, was nur geringfügig über dem aktuellen Kursniveau von 1.525 Pence liegt. Canaccord sieht den fairen Wert sogar nur bei 1.550 Pence und stuft die Anteilscheine dementsprechend lediglich mit „Hold“ ein.
Raffinerien- und Tankstellengeschäft bleibt hochprofitabel
Trotz des deutlichen Ölpreisrückgangs konnte Royal Dutch Shell gestern noch einen Gewinn von knapp zwei Milliarden Dollar ausweisen, wovon etwa eine halbe Milliarde Dollar aus dem klassischen Fördergeschäft und 1,5 Milliarden Dollar aus dem Downstream-Geschäft mit Tankstellen und Raffinerien stammt, das damit nach wie vor ein äußerst wichtiger und sehr stabiler Anker für Shell ist.
Perle für Dividendenjäger
Royal Dutch Shell bleibt einer der attraktivsten Werte im Energiesektor. Angesichts einer Rendite von mehr als acht Prozent und der Tatsache, dass die Dividende seit 1945 nicht mehr gesenkt wurde, ist der Titel vor allem für Dividendenjäger äußerst attraktiv.