Im erneut schwachen Marktumfeld führt die Aktie von ThyssenKrupp am Donnerstag den DAX an. Nach der Talfahrt der vergangenen Wochen ist dies für die Anleger des Industrie- und Stahlkonzerns ein Hoffnungsschimmer. Für eine Trendwende ist es allerdings noch deutlich zu früh.
Die französische Investmentbank Exane BNP rät bei ThyssenKrupp auf dem aktuellen Niveau dennoch zum Kauf. Analyst Sylvain Brunet hat das Kursziel für den Titel zwar von 23,50 auf 19,00 Euro gesenkt. Die Einstufung lautet aber unverändert „Outperform“. Trotz der Kaufempfehlung zeigt sich der Experte aber skeptisch für die Geschäftsentwicklung bei ThyssenKrupp. Der Konzern dürfte schwach ins neue Geschäftsjahr gestartet sein, so Brunet. Er verwies unter anderem auf den Gegenwind bei den Stahlpreisen und senkte seine Gewinnschätzungen.
Das Kursplus am Donnerstag ist eine der wenigen positiven Nachrichten für Thyssen-Anleger in der jüngeren Vergangenheit. Das ohnehin angeschlagene Chartbild hat sich noch einmal deutlich eingetrübt. Zudem hatte Konzernchef Heinrich Hiesinger ein Fragezeichen hinter die ohnehin vorsichtige Jahresprognose gesetzt. Vor allem der Einbruch der Stahlpreise und die Sorgen um die Weltkonjunktur setzen ThyssenKrupp stark zu. „Die Lage in der europäischen Stahlindustrie ist in der Tat besorgniserregend“, so Hiesinger auf der Hauptversammlung.
Abwarten
Trotz der Gegenbewegung am Donnerstag sollten Anleger weiterhin die Finger von ThyssenKrupp lassen. Der intakte Abwärtstrend und die operativen Risiken sprechen noch immer gegen ein Investment. Erst bei einer nachhaltigen Trendwende wird die Aktie wieder interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)