Der freie Fall der Salzgitter-Aktie hat sich in der laufenden Woche erneut fortgesetzt. Obwohl der Stahlkonzern erstmals seit 2011 wieder ein positives Jahresergebnis eingefahren hat, stellte der MDAX-Titel ein neues Mehrjahrestief auf. Am Donnerstag zählt Salzgitter allerdings zu den stärksten Werten an der deutschen Börse.
Eine bullishe Studie der Baader Bank macht den krisengebeutelten Anlegern von Salzgitter Hoffnung. Analyst Christian Obst hat die Einstufung für den Stahlkonzern von „Hold“ auf „Buy“ nach oben geschraubt. Allerdings hat der Experte sein Kursziel gleichzeitig von 30 auf 26 Euro gesenkt. Auf dem aktuellen Niveau entspricht dies jedoch immer noch einem Aufwärtspotenzial von rund 40 Prozent.
Anleger sollten die Chancen auf eine Trendwende allerdings nicht überbewerten. In der vergangenen Woche hatte Salzgitter zwar verkündet, dass 2015 ein Vorsteuergewinn von zwölf Millionen Euro eingefahren wurde. Dennoch kam es im Anschluss nach ersten Gewinnen zu einem deutlichen Kursverfall. Die Gründe dafür sind zahlreich: Zum einen trafen die Ergebnisse zwar die Erwartungen, das trübe Umfeld bei den Stahlpreisen belastet aber. Zum anderen hat die 25-Prozent-Beteiligung Aurubis nach einem enttäuschenden Jahresauftakt deutlich an Boden verloren, was naturgemäß auch beim Großaktionär auf die Stimmung drückte. Zudem sehen die Experten für 2016 auch keine Besserung an den Rohstoffmärkten.
An der Seitenline bleiben
Nach dem anhaltenden Kursverfall ist die Salzgitter-Aktie inzwischen günstig bewertet. Das maue Chartbild und die schwierige Situation bei den Stahlpreisen sprechen allerdings gegen ein Investment. Anleger sollten vorerst abwarten und nicht in das fallende Messer greifen. Wann sich ein Einstieg aus charttechnischer Sicht wieder lohnt, erfahren sie in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)