Jetzt müssen auch Mercedes-Benz’ in US-Werkstätten, weil japanische Takata-Airbags möglicherweise falsch auslösen. Doch Dr. Dieter Zetsche bläst derweil zum Angriff auf die Wettbewerber Audi und Bayerische Motoren Werke.
Die japanische Firma Takata Kabushiki kaisha ist auf Insassenschutzsysteme für Fahrzeuge spezialisiert und hat möglicherweise gefährliche Prallkissen (Airbag) gefertigt, die eventuell ungewollt explodieren und Metallteile durch die Fahrgastzelle schleudern können. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (National Highway Traffic Safety Administration, NHTSA) sagt, bislang seien wegen solcher Vorfälle weltweit zehn Menschen gestorben. Die NHTSA befiehlt deshalb weitere fünf Millionen Autos in die Werkstätten. Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 24 Millionen. Bislang war vor allem die ebenfalls japanische Honda Motor Co. betroffen, doch nun müssen auch Modelle des Volkswagen-Konzerns sowie Mercedes-Benz’ von Daimler in die Inspektion. Wie viele Fahrzeuge von Daimler betroffen sind, wurde nicht gesagt.
Ziel: Markführer bis zum Jahr 2020
Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Zetsche sorgt sich jedoch nicht wegen dieser erzwungenen Rückrufe, er hat Angst, der abgesackte Ölpreis würde zu sinkenden Auto-Absätzen in den USA führen. Die US-Amerikaner würden deswegen vermehrt Fahrzeuge mit viel PS anstatt der von Mercedes-Benz gebauten Limousinen kaufen. Dr. Zetsche erklärt: "Wer seinen Fokus auf Limousinen hat, verliert Marktanteile." Zudem bestätigte er, mit dem Partner Nissan Motor Co. Pritschenwagen (Pick-up) bauen zu wollen. Insgesamt zeigte sich der Vorstandsvorsitzende im Interview mit der Zeitung Welt am Sonntag jedoch zuversichtlich: "Weil wir starke Autos und neue Modelle wie die aktuelle E-Klasse haben, traue ich Mercedes erneut ein deutliches Wachstum zu. Wir haben Audi deutlich überholt und den Abstand zu BMW beim Absatz massiv verkürzt. All das ist keine Versicherung, dass dieser Run so weitergeht. Aber die Wahrscheinlichkeit, mit Mercedes 2020 größter und erfolgreichster Premiumanbieter zu werden, ist heute viel größer als vor vier oder fünf Jahren."
Es bleibt noch Zeit
DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dazu, vor einem Einstieg eine charttechnische Bodenbildung bei dem langfristigen Favoriten abzuwarten.