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18.01.2016 Alfred Maydorn

JinkoSolar: Brutaler Kurseinbruch. Was läuft hier falsch? Wie geht es weiter?

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Die Aktie von JinkoSolar ist am Freitag erneut schwer unter Druck gekommen und hat an der Wall Street über zehn Prozent an Wert verloren. In Deutschland ist sie zeitweise auf unter 17 Euro gefallen und damit auch weit unter den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 18,30 Euro. Was hat diesen extremen Kursverfall ausgelöst? Und wie geht es jetzt weiter mit der Aktie. 

Noch zu Jahresbeginn notierte die Aktie von JinkoSolar  bei über 25 Euro. Jetzt kostet sie nur nocht rund 17 Euro, also über 30 Prozent weniger. Viele Anleger sind beunruhigt und fragen sich, was diesen dramatischen Kursrutsch in so kurzer Zeit ausgelöst hat. Lässt er sich nur auf die Schwäche am Gesamtmarkt zurückführen oder steckt mehr dahinter? 

An den guten Perspektiven für die Solarbranche insgesamt als auch für den chinesischen Solarmarkt hat sich nichts geändert. Weiterhin werden für 2016 zweistellige prozentuelle Wachstumsraten beim Zubau erwartet. Was sich aber geändert hat, ist die Bereitschaft vieler Anleger, Aktien besitzen zu wollen, die unter den aktuellen Belastungsfaktoren der Finanzmärkte besonders stark leiden. 

China und Öl drücken auf den Kurs

So stehen seit Jahresbeginn vor allem chinesische Aktien auf der Verkaufsliste der Investoren. Sie befürchten, dass sich der Absturz an den chinesischen Börsen fortsetzt und dass sich das Wachstum in China deutlich verlangsamt. Zudem leiden Aktien aus dem Bereich ErneuerbareEnergien unter dem fallenden Ölpreis. 

Beide Belastungsfaktoren sind spielen sich aber in erster Linie in den Köpfen der Anleger ab. Denn es gab bisher keine Reduzierung der Solar-Ausbauziele der chinesischen Regierung und auch zukünftig ist nicht damit zu rechnen. Und dass Solarwerte am Ölpreis hängen ist realwirtschaftlich nur schwer zu begründen, da nur ein sehr geringer Prozentsatz des weltweit produzierten Öls zur Stromgewinnung verwendet wird. 

KGV mittlerweile unter 4

Die Folge des dramatischen Kursverfalls bei JinkoSolar ist, dass die Aktie mittlerweile nur noch mit einem 2016er-KGV von unter vier bewertet ist, denn die Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Jahr sind unverändert gut. Diese attraktive Bewertung ist allerdings kein Schutz vor weiteren Kursabschlägen. Vor allem nicht in Marktphasen, in denen die Börse mehr von Stimmungen als von rationalen Fakten bestimmt wird. 

Für den AKTIONÄR hat sich an der fundamentalen Einschätzung von JinkoSolar absolut nichts geändert. Allerdings wird vor einer möglichen Neuempfehlung zunächst eine Beruhigung der aktuellen Lage und vor allem des Kurses abgewartet.

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