Minimal schlechter als Aixtron performte im laufenden Jahr bislang Dialog Semiconductor. Doch nach den jüngsten Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr und dem Ausblick für 2016 zeigen sich die Analysten weiterhin optimistisch für den TecDAX-Titel.
Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung nach vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 44,50 Euro belassen. Der Umsatz sei etwas höher als von ihm und vom Markt erwartet ausgefallen, schrieb Wunderlich in einer Studie. Zudem habe sich der Liquiditätszufluss des Halbleiterunternehmens stark entwickelt.
Kursziel 55 Euro
Noch bullisher zeigte sich Youssef Essaegh von der britischen Investmentbank Barclays. Essaegh hat die Einstufung nach der Unterhaltungselektronik-Fachmesse CES in Las Vegas auf "Overweight" mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Der Halbleiterhersteller leide wie auch seine Konkurrenten unter den eingetrübten Aussichten für die Smartphone-Nachfrage, schrieb der Analyst in einer Branchenstudie vom Dienstag. Allerdings liefere Dialog auch gute Argumente dafür, diese Schwäche zumindest teilweise kompensieren zu können und mittelfristig weiter erfolgreich zu sein.
Das Chartbild spricht aber eine andere Sprache. Seit dem Jahreshoch von 53,85 Euro befindet sich die Aktie im Abwärtstrend. Auch die 200-Tage-Linie wurde nicht zurückerobert. Um die nächsten Unterstützungen zu finden, müssen Anleger den 3-Jahreschart hernehmen. Halt sollten dem Papier die Marken von 26,03 Euro bzw. 24,92 Euro geben.
Nicht mehr im Aktien-Musterdepot
Obwohl DER AKTIONÄR den beiden Analysten grundsätzlich zustimmt und die langfristigen Perspektiven des Unternehmens weiterhin als aussichtsreich einschätzt, war die Schmerzgrenze bei den Buchverlusten (-37,2 Prozent) überschritten und die Position wurde aus dem Aktien-Musterdepot verkauft. Dazu hat auch die angespannte charttechnische Lage beigetragen, weshalb Anleger vor einem Neueinstieg eine Bodenbildung abwarten sollten.
(Mit Material von dpa-AFX)