In der vergangenen Woche ist die Aktie von Dialog Semiconductor erneut unter Druck geraten. Grund war ein Pressebericht, demzufolge der Technologiekonzern Apple die Produktion der neuesten iPhone-Modelle 6S und 6S Plus deutlich reduzieren wolle. Von Januar bis März sollen von den genannten Geräten rund 30 Prozent weniger hergestellt werden, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". Die Produktion solle sich dann von April bis Juni wieder normalisieren. Eine genaue Quelle für die Informationen nannte das Blatt nicht.
Einstelliges Wachstum erwartet
Zum Wochenauftakt hat der Chiphersteller erste Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Zudem erklärte Dialog Semiconductor, dass man 2016 mit Gegenwind rechne. Die Abschwächung des Smartphone-Marktes werde auch in der ersten Hälfte des Jahres 2016 anhalten, teilte das TecDAX-Unternehmen am Montag mit. Für das laufende Jahr werde ein einstelliges Wachstum des Gesamtumsatzes erwartet. Erst Mitte Dezember hatte Dialog seine Umsatzprognose für das vierte Quartal erheblich eingedampft.
Im abgelaufenen Jahr legte der Apple-Zulieferer noch ein Umsatzwachstum von gut 17 Prozent vor. Demnach stiegen die Jahreserlöse auf 1,355 Milliarden US-Dollar. Im Schlussquartal bekam Dialog aber bereits das schwächere Geschäft mit Smartphones zu spüren: Der Umsatz ging von 435 auf 397 Millionen US-Dollar zurück. Zum Vergleich: Nach neuen Monaten stand noch ein Plus von 33 Prozent beim Umsatz in den Büchern.
Anfang des Jahres sind Spekulationen über eine Abschwächung der iPhone-Verkäufe von Apple aufgekommen. Nach Berechnungen von Experten erzielt Dialog rund 80 Prozent seiner Umsätze mit dem kalifornischen Hersteller von iPhone und iPad. Dialog stellt unter anderem Chips für das Energiemanagement und Bluetooth-Funkverbindungen her.
Platz 2 im TecDAX
Nichtsdestotrotz kann die Aktie von Dialog Semiconductor am Vormittag deutlich ins Plus drehen. Das Papier gewinnt mehr als zwei Prozent auf 27,44 Euro. Damit ist Dialog hinter Drillisch, die mehr als sechs Prozent gewinnen, zweitstärkster TecDAX-Wert des Tages. Seit ihrem Hoch im Juli bei 53,85 Euro hat die Aktie von Dialog mittlerweile zeitweise mehr als 50 Prozent an Wert verloren. Inzwischen dürften aber alle belastenden News eingepreist sein, so dass Anleger wieder erste Käufe tätigen können. Vorsichtige Anleger warten allerdings die charttechnische Trendwende ab.
(Mit Material von dpa-AFX)