2016 steht für die deutschen Automobilhersteller viel auf dem Spiel. Tesla wird im März das Model 3 vorstellen, welches vor allem dem erfolgreichen BMW 3er Kunden abjagen soll. Heute Abend um 20 Uhr stellt zudem der neue Hersteller Faraday Future (Video) sein Konzept vor. Dabei handelt es sich nicht nur um ein neues Elektroauto, sondern einen komplett neuen Ansatz im Zusammenhang mit dem autonomen Fahren. Jedes zehnte verkaufte Fahrzeug im Jahr 2030 könnte ein geteiltes Auto sein, so McKinsey.
Die Experten haben nun die Branche im Lichte dieser Veränderungen neu bewertet. Grundsätzlich könnten sich die Umsätze der weltweiten Autoindustrie bis 2030 auf 6,7 Billionen Dollar fast verdoppeln. Die jährliche Wachstumsrate würde sich damit von derzeit 3,6 auf 4,4 Prozent pro Jahr erhöhen.
Klassisches Geschäft leidet
Dabei würden eben solche neuen Mobilitätsangebote in 15 Jahren fast ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen. Das Umsatzwachstum aus dem Fahrzeugverkauf wird sich hingegen auf rund 2 Prozent pro Jahr halbieren. "Die Umbrüche in der Automobilindustrie sind heute schon spürbar", so Detlev Mohr von McKinsey. "Vernetztes Fahren, die Elektrifizierung des Antriebs und neue Mobilitätskonzepte stellen die traditionellen Autohersteller vor neue Herausforderungen. Unsere Studie zeigt jedoch, dass sich das Branchenwachstum insgesamt noch beschleunigen kann - vor allem durch neue Geschäftsfelder wie Carsharing und Infotainmentangebote im Auto."
Boom des Elektroautos
2030 werden in Asien und weiteren Wachstumsmärkten bis zu 75 Millionen Fahrzeuge verkauft - 28 Millionen Einheiten mehr als 2015. Die Analysten schätzen dabei, dass bis zu 15 Prozent der Neufahrzeuge im Jahr 2030 komplett autonom fahren können. Auch der Elektroabtrieb setzt sich durch: In einem optimistischen Szenario wird 2030 jedes zweite Neufahrzeug einen (teil-)elektrischen Antrieb haben.