Knapp unterhalb des Rekordhochs konsolidiert die Adidas-Aktie derzeit die deutlichen Kursgewinne des ablaufenden Jahres. 2016 soll sich der positive Trend seit dem Seuchenjahr 2014 fortsetzen. Neue Produktionsmethoden und Großereignisse dürften dem DAX-Titel in Zukunft weitere Kursgewinne bescheren.
Geht es nach dem Willen der Sportartikelhersteller, werden Sportschuhe bald von 3D-Druckern oder Robotern gefertigt. Diese sollen leichter am Fuß, schneller produziert und vielleicht noch mit einer persönlichen Note versehen sein – zudem können sie im Bruchteil der Zeit produziert werden. Adidas-Chef Herbert Hainer erklärt die Idee dahinter: „Angenommen, Rapper Kanye West trägt bei einem seiner Konzerte einen neuen Schuh und wir sehen anhand der Twitter-Kommentare, dass dieser bei den Fans gut ankommt, dann können wir künftig auf so was sofort reagieren und schon am nächsten Tag die entsprechenden Schuhe liefern."
Bis zum Sommer will Adidas bereits die ersten 500 Paar Laufschuhe präsentieren, die mit einer neuartigen Robotertechnologie hergestellt werden. Neben der Zeitersparnis könnten durch die Hightech-Entwicklung auch die Kosten für Transport oder Personal gesenkt werden. Der Kostendruck soll aber auch durch Preiserhöhungen weiter gesenkt werden.
Großereignisse im Fokus
Im Fokus stehen 2016 aber auch die anstehende Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele. Alle Sportartikler berichten über volle Produkt-Pipelines. So wurden die EM-Trikots der deutschen Nationalmannschaft beispielsweise bereits präsentiert. Adidas-Handelspartner Intersport tut sich mit dem Abverkauf der Trikots aber noch schwer. „Das liegt vor allem daran, dass die Euphorie um die EM momentan noch nicht so groß ist, aber auch an der etwas holprigen Qualifikation des deutschen Teams", sagt Intersport-Chef Kim Roether. Auswirkungen des Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband FIFA oder der Sommermärchen-Affäre beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sieht er hingegen nicht.
Auf der Lauer
Die Adidas-Aktie hat sich zuletzt wieder gut erholt. Vor allem das starke Fußballgeschäft macht auch für 2016 Mut. Investierte Anleger bleiben entsprechend an Bord. Neueinsteiger warten hingegen ab, bis die Konsolidierung vorüber ist. Der Sprung über das Allzeithoch würde ein Kaufsignal bedeuten.
(Mit Material von dpa-AFX)