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22.12.2015 Marion Schlegel

Volkswagen zieht Konsequenzen – reicht das für eine Kaufempfehlung?

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VW-Chef Matthias Müller hat sich angesichts des Abgas-Skandals für eine konzernweite Kürzung der Vorstandsvergütungen ausgesprochen. "Dabei geht es um den Bonus für 2015. Es ist klar, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, auf allen Ebenen, vom Vorstand bis zum Tarif-Mitarbeiter. Auch hier muss die Unternehmensspitze Vorbild sein", sagte Müller der "WirtschaftsWoche". Das gelte auch für die Konzerntöchter Audi und Porsche, die für einen Großteil des Konzerngewinns stehen. "Wir sind eine Familie, das gilt in guten wie in schlechten Zeiten." Auf wie viel er selbst verzichten will, sagte Müller nicht.

Der VW-Vorstand hatte bereits angekündigt, über einen Verzicht auf Bonuszahlungen nachdenken zu wollen. Der Bonus bei VW ergibt sich proportional zur wirtschaftlichen Leistung des Unternehmens. Angesichts der immensen Kosten nach der Manipulation von Abgastests für Dieselfahrzeuge dürfte der Gewinn von VW im Jahr 2015 deutlich geringer ausfallen.

Auch die rund 120.000 Mitarbeiter im Haustarifvertrag von Volkswagen müssen als Folge des Abgas-Skandals wohl auf eine Bonuszahlung verzichten. Das hatte bereits VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh angekündigt. Normalerweise werden im Frühjahr zehn Prozent des operativen Gewinns der Pkw-Kernmarke auf die Haustarif-Beschäftigten aufgeteilt. Er erwarte aber im Gegenzug vom Vorstand, dass auch dessen Mitglieder bei ihren Bonuszahlungen deutlich zurückstecken, hatte Osterloh gesagt.

Neue Kontrollmechanismen

Zudem hat der Volkswagen -Konzern strukturelle Konsequenzen aus der Abgasaffäre angekündigt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch sagte der "Welt am Sonntag": "Wir werden die Kontrollmechanismen verbessern. Wir werden Prozesse nachschärfen, Verantwortlichkeiten klarer regeln und die Möglichkeit der IT zur Überwachung von Abläufen besser einsetzen." Unter anderem sollen Mitarbeiter an zentralen Schaltstellen der Motorenentwicklung häufiger als bisher die Positionen wechseln.

"Wir planen bei bestimmten Funktionen ein Rotationsprinzip", sagte Pötsch der Zeitung. "Die entsprechenden Mitarbeiter bleiben nur noch eine gewisse Zeit an einer bestimmten Stelle und wechseln dann." Das solle verkrustete Strukturen verhindern, die Grundlage ungesetzlichen Handelns werden könnten.

Die VW-Aktie hat sich von ihren Tiefs erholt. Eine Kaufempfehlung für die VW-Aktie wird es auch in absehbarer Zeit nicht geben. Auch wenn der Konzern mit einem blauen Auge davon kommen sollte. Favorit im Autosektor bleibt Daimler.

(Mit Material von dpa-AFX)

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