Am Donnerstag ist die Lufthansa-Aktie im starken Marktumfeld der schwächste Wert im DAX. Das Chartbild hat sich inzwischen dennoch aufgehellt. Selbst der Sprung über die wichtige 14-Euro-Marke steht unmittelbar bevor. Derweil gibt es neue Spekulationen über die Führung des Aufsichtsrats.
Karl Ludwig Kley, der Chef des Chemie- und Pharmakonzerns Merck, hat sich als möglichen Nachfolger von Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber ins Spiel gebracht. „Würde ich gefragt, wäre es mir eine Ehre, Ja zu sagen", sagte Kley dem Manager Magazin. Seine Bereitschaft erkläre er „in dem vollen Bewusstsein der riesigen Aufgabe, diese Ikone der deutschen Wirtschaft zu stärken“.
Zwar läuft Mayrhubers Aufsichtsratsmandat bei der Lufthansa noch bis 2018, zuletzt war aber der Eindruck entstanden, er wolle sich möglicherweise aus dem Amt zurückziehen. Ein Wechsel des Chefaufsehers dürfte dem Bericht zufolge aber wohl nicht vor 2017 anstehen. Kley, der aktuell schon im Aufsichtsratspräsidium der Kranich-Airline sitzt, gibt Ende April 2016 sein Amt als Vorstandschef bei Merck ab. Als ehemaliger Finanzvorstand kennt er Europas größte Fluggesellschaft bereits gut.
SAS mit schwarzen Zahlen
Bereits am Mittwoch hat der skandinavische Lufthansa-Rivale SAS seine Ergebnisse für das vierte Quartal veröffentlicht. Die erfreuliche Entwicklung des Wettbewerbers ist auch für die Lufthansa positiv zu werten. In den vergangenen Jahren war SAS durch hohe Kosten und die Konkurrenz der Billig-Airlines in die roten Zahlen gerutscht. Gesunkene Treibstoffpreise und eine Reihe von Sparprogrammen haben dem Konzern nun aber wieder einen Vorsteuergewinn beschert. Ein Trend, der sich im Geschäftsjahr 2015/16 fortsetzen soll.
An Bord bleiben
Das Jahr 2015 war für Lufthansa-Aktionäre nicht sehr erfreulich. Der Kurs notiert derzeit auf dem gleichen Niveau wie zu Jahresbeginn. Vor allem die ständigen Streiks haben die Stimmung belastet. Gelingt endlich eine Einigung im Tarifstreit, dürfte der angeschlagene DAX-Titel allerdings an Fahrt aufnehmen. Aus charttechnischer Sicht könnte der Sprung über die 14-Euro-Marke neues Potenzial freisetzen. Investierte Anleger bleiben dabei, der Stopp des AKTIONÄR liegt bei zwölf Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)