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16.12.2015 ‧ Sebastian Schinhammer

Rocket Internet: 384 Prozent Netto-Umsatzplus bei HelloFresh – Aktie verliert trotzdem

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Rocket Internet legt neue Zahlen vor. Und zwar bei seiner Sparte der Proven Winners. Darunter fallen unter anderem die Hoffnungsträger HelloFresh, Delivery Hero oder Westwing. So erzielten laut Unternehmensangaben alle Beteiligungen in diesem Bereich zusammen ein durchschnittliches Wachstum von 120 Prozent, vergleicht man die Zahlen der ersten neun Monate 2015 mit 2014. Werte, die für Start-ups in den ersten Jahren nicht ungewöhnlich sind.

Die Proven Winners skalierten weiter, was zu einer operativen Verbesserung der durchschnittlichen EBITDA-Marge um vier Prozentpunkte, die im ersten Halbjahr 2015 minus 43 Prozent betrug. Dabei haben sie einen Umsatz von 874 Millionen Euro erwirtschaftet, bei einem negativen EBITDA von 380 Millionen Euro. Die Global Fashion Group, die sich aus E-Fashion Unternehmen in Schwellenländern zusammensetzt, steigerte seinen Brutto-Warenwert um 61,1 Prozent. Lazada, eine Art Amazon in Südostasien, konnte den Brutto-Warenwert um 225,0 Prozent erhöhen. Und HelloFresh erzielte ein Plus beim Nettoumsatz in Höhe von 383,9 Prozent für die ersten neun Monate 2015, im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2014.

von Guttenberg: Food-Delivery-Boom geht zu Ende

Gerade die Zahlen von HelloFresh lassen aufhorchen. Der hohe Marketing-Einsatz des Unternehmens scheint ungebremst weiterzugehen. Dennoch: Digital Berater Karl Theodor zu Guttenberg verlautete kürzlich auf der Hub Conference in Berlin, dass der Food Delivery Boom zu Ende gehe. So viel, wie diese Start-ups liefern müssten, um langfristig Erfolg zu haben, könne letztlich niemand essen. Das Hauen und Stechen ist in vollem Gange, betrachtet man das Kopf an Kopf Rennen von Foodora und Deliveroo – eine Konsolidierung des Marktes steht also bevor. Der verschobene Börsengang von HelloFresh passt ebenfalls ins Bild.

Genau um diesen Vorgang gibt es nun ein paar Hintergründe. Wie das Manager Magazin berichtet, gab es bei Rocket Internet eine Zerreißprobe innerhalb des Managements. So habe einer der Hauptinvestoren bei Rocket Internet, der schwedische Investor Kinnevik, den Börsengang von HelloFresh mit einem Veto durchkreuzt. Grund sei die hohe Preisvorstellung Oliver Samwers gewesen. So musste er am Tag vor der Veröffentlichung des Börsenprospekts die IPO-Pläne ad acta legen.

Kaufsignal bei 30 Euro

Die Anleger strafen die Zahlen von Rocket Internet ab. Derzeit hat die Aktie mit drei Prozent minus zu kämpfen und steht damit bei 28 Euro. Obwohl der Börsenwert mit fünf Milliarden Euro knapp 30 Prozent unter dem substanziellen Wert des Unternehmens von 8,2 Milliarden Euro liegt, trauen die Anleger den Wachstumszahlen von Rocket Internet bislang nicht. Denn die Zahlen zu den Werten der Beteiligungen sind sehr optimistisch.

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Potenzial vorhanden

Beim Blick auf den Chart bildet die Aktie einen Boden aus. Die Citigroup sieht Rocket Internet als gutes Investment an. Sie belässt die Aktie auf “Buy” mit einem Kursziel von 63 Euro. DER AKTIONÄR sieht bei Rocket Internet ebenfalls genügend Potenzial nach oben. Das Unternehmen könnte demnächst die 30-Euro-Marke knacken wird und eine Rallye in Richtung 35 Euro starten. Schließlich ist der Börsengang HelloFresh nicht abgesagt, sondern nur verschoben worden. Sollte das Börsenumfeld mitspielen, kann dieser 2016 über die Bühne gehen.


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Autor: Hirsch, Jeffrey A.
ISBN: 9783864703157
Seiten: 272
Erscheinungsdatum: 16.12.2015
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden/Schutzumschlag
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