In der Affäre um manipulierte Emissionstests muss sich Volkswagen in den USA mit Hunderten von Klägern auseinandersetzen. Seit Dienstagabend steht fest: Über 500 Fälle werden gebündelt vor einem Gericht in San Francisco verhandelt. Die VW-Anwälte hätten sich einen anderen Verhandlungsort gewünscht.
Der Justizausschuss begründete seine Entscheidung für Kalifornien damit, dass dort fast ein Fünftel aller Klagen eingereicht worden seien. Zudem hob es die wichtige Rolle der kalifornischen Umweltbehörde CARB bei der Aufdeckung des Betrugsfalls hervor. Gemeinsam mit der US-Umweltbehörde EPA hatten die Kalifornier die Affäre ins Rollen gebracht.
Den Gerichtsdokumenten zufolge haben sich die Anwälte von Volkswagen für ein Verfahren in Michigan oder Virginia ausgesprochen – offiziell wegen des Standorts der US-Umweltbehörde EPA in der Autometropole Detroit, Michigan oder der Nähe zum Hauptsitz von Volkswagen of America in Herdon, Virginia.
Tatsächlich dürfte aber auch eine Rolle gespielt haben, dass Kalifornien für besonders hohe Entschädigungssummen bei Schadenersatzklagen und seine Rolle als Klimaschutz-Vorreiter bekannt ist.
Bislang befinden sich die Fälle noch im vorprozessualen Stadium - das Verfahren kann sich lange hinziehen. Wie viele Klagen zugelassen werden und wann der Prozess beginnen wird, ist bislang unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen droht dem Konzern in den USA eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar.
Hohe Volatilität
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner laufenden Einschätzung für die VW-Aktie: Auf Sicht von 12 bis 24 Monaten weist das Papier durchaus ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis auf.
Wegen der Ungewissheit über den Schaden, den der Abgas-Skandal letztlich in der Bilanz des Autobauers hinterlassen wird, dürfte die Volatilität auf absehbare Zeit aber hoch bleiben. Der Favorit in der Branche bleibt die Aktie von Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)
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