Der Markt läuft, und die Deutsche-Bank-Aktie läuft endlich mit. Dass der deutsche Marktführer im vierten Quartal wohl einen Verlust ausweisen wird, schert niemanden mehr. Das Chartbild könnte sich bald merklich aufhellen.
Noch ist der Abwärtstrend intakt – noch. Aber große Sprünge muss die Aktie der Deutschen Bank keine mehr machen. Der Titel kletterte am Montag um 1,4 Prozent auf 25,05 Euro und liegt auch am Dienstagmorgen leicht im Plus. Der nächste Widerstand wartet bei 25,50 Euro. Wird er überwunden, rückt schon der seit knapp einem Jahr intakte Abwärtstrend in den Fokus. Der Trend verläuft bei 26 Euro.
Warten auf Draghi und die Zahlen
Wie es mit dem Aktienkurs weitergeht, hängt von zwei Terminen ab. Am 22. Januar tagt die EZB. Wird EZB-Chef Mario Draghi ein umfassendes Staatsanleihenkaufprogramm beschließen? Die Märkte gehen davon aus. Der andere wichtige Termin ist der 29. Januar. Dann legt die Deutsche Bank ihre Zahlen für das vierte Quartal vor. Die Analysten erwarten im Schnitt einen Verlust je Aktie von elf Cent. Das EPS für das Gesamtjahr sehen sie bei 1,02 Euro.
Ein kleiner Verlust im vierten Quartal ist im Aktienkurs eingepreist. Viel interessanter werden die Statements von Jain und Fitschen sein, was das Risiko von weiteren Rechtsstreitigkeiten angeht. Bislang hat die Deutsche Bank rund drei Milliarden Euro für mögliche Prozesse zurückgelegt.
Chance für Mutige
Freilich, der Deutsche-Bank-Chart sieht viel versprechend aus. Doch Deutsche-Bank-Anleger wissen: In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Fehlsignalen. Fundamental bietet die Deutsche Bank Chancen. Die Aktie ist mit einem 2015er-KGV von 11 günstig zu haben. Das Kaufprogramm der EZB wird dem gesamten Sektor gut tun. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel bei 33 Euro, der Stopp sollte bei 21,50 Euro gesetzt werden.