Die Indizien für einen für einen Betrugsfall von großem Ausmaß um den DAX-Konzern Wirecard scheinen sich zu verdichten. Inzwischen hat sich eine der fraglichen Banken zu der Angelegenheit geäußert. Die Aktie bricht daraufhin um weiter 50 Prozent auf unter 20 Euro ein.
Die philippinische Bank BDO Unibank, bei der angeblich eines von zwei fraglichen Treuhandkonten für Wirecard geführt wurde, erklärte am Freitag, dass das deutsche Unternehmen kein Kunde sei: „Das Dokument, in dem die Existenz eines Wirecard-Kontos bei BDO behauptet wird, ist ein manipuliertes Dokument, das gefälschte Unterschriften von Bankangestellten trägt“, hieß es in der Stellungnahme des in der Stadt Makati ansässigen südostasiatischen Geldhauses. „Der Fall ist an die Zentralbank der Philippinen berichtet worden.“ Zuvor hatte die US-Nachrichtenagentur Bloomberg über die Stellungnahme berichtet.
Im Mittelpunkt des Bilanzskandals stehen zwei asiatische Banken und ein Treuhänder, der seit Ende vergangenen Jahres für Wirecard die Konten verwaltet. Auf den Konten waren angeblich 1,9 Milliarden Euro verbucht. Die für Wirecard tätigen Bilanzprüfer bezweifeln jedoch mittlerweile, dass diese 1,9 Milliarden Euro tatsächlich existieren. Wirecard selbst fürchtet einen „gigantischen“ Milliardenbetrug und will Strafanzeige erstatten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Am Freitagmorgen war Wirecard allerdings für Rückfragen zunächst nicht zu erreichen, meldet die Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Der Skandal um #Wirecard wird immer größer. Nestor Tan, Chef der philippinischen #BDO Unibank sagt, #Wirecard "ist nicht einmal Kontoinhaber. Wir haben keine Beziehung zu ihnen." @aktionaer Quelle: @business pic.twitter.com/PXu3pRKrsn
— Leon Müller (@LeonTMueller) June 19, 2020
Aktie wieder im freien Fall
Bei der Wirecard-Aktie geht der Kurshorror derweil ungebremst weiter: Nach rund 62 Prozent Kursverlust am Donnerstag geht es am Freitagmittag um weitere 50 Prozent abwärts. Der DAX-Titel wird zeitweise zu Kursen von unter 20 Euro gehandelt.
Mit Material von dpa-AFX.
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