Im Bilanz-Skandal bei Wirecard ist schnell auch die Finanzaufsicht BaFin in die Kritik geraten – unter anderem weil Mitarbeiter der Behörde bis kurz vor dem Kollaps des Unternehmens mit Wirecard-Aktien und –CFDs gezockt haben. Nun soll es strengere Vorgaben für private Finanzgeschäfte der Beschäftigten geben.
Dazu sei eine Dienstanweisung erlassen worden, die sich am Verhaltenskodex des BaFin-Direktoriums und den Regelungen der Bundesbank, erklärte ein Sprecher des Finanzministeriums. Vorgesehen sei ein Verbot privater Finanzgeschäfte mit Bezug auf Finanzinstrumenten von Unternehmen, die von der Bonner Behörde beaufsichtigt werden. Auch der Handel mit Aktien, Anleihen und Derivaten von europäische Finanzunternehmen werde verboten – und zwar unabhängig davon, ob die BaFin diese kontrolliert oder nicht.
Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies sprach von einem „guten und notwenigen Schritt“ im Vorgriff auf eine größere Reform der BaFin. „Es ist unerlässlich, dass schon der bloße Anschein von Interessenkonflikten schnellstmöglich vermieden wird.“
Über die strengeren Regeln für BaFin-Beschäftigte hinaus arbeitet das Bundesfinanzministerium auch an einer Reform des Wertpapierhandelsgesetzes. Auch eine Verschärfung der Regeln für Mitarbeiter des Finanzministeriums wird ausgearbeitet.
Nach einer relativ stabilen Seitwärtsphase auf sehr niedrigem Niveau ist die Aktie am Freitag bis in den Bereich von 0,72 Euro abgesackt. News und fundamentale Daten spielen dabei jedoch kaum noch eine Rolle. Die Aktie ist und bleibt fest in Zockerhand.
Mit Material von dpa-AFX.