An der Londoner Börse steht eine Premiere an. Als erste Investmentgesellschaft mit Fokus auf nichtbörsennotierte Unternehmen in China arbeitet Welkin China Private Equity an ihrem IPO in Großbritannien. Als einer der größten Private-Equity-Märkte weltweit bietet China interessante Chancen, doch auch eine Reihe von Risiken.
Wie Welkin China Private Equity (WCPE) am Montag bekanntgab, soll der Börsengang in London bis zu 300 Millionen Dollar einbringen. Aus den frischen Mitteln plant die Gesellschaft Anteile an zehn Portfoliounternehmen aus dem Welkin Fund II im Gegenwert von 15 Millionen Dollar zu kaufen. Am gleichen Vehikel will WCPE Anteile im Wert von 15 Millionen Dollar durch den Tausch neuausgegebener Stammaktien erwerben.
Der Investmentfokus der Gesellschaft, die zum Fondsmanager Welkin gehört, liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in China. Mit rund 30 Millionen hat das Land weltweit die größte Anzahl an KMU. Diese Unternehmen erwirtschaften laut dem Assetmanager Schroders etwa die Hälfte der lokalen Steuereinnahmen und 60 Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts.
Gleichzeitig ist der Sektor stark von der Zero-Covid-Politik betroffen. Insbesondere die Lockdowns beeinträchtigen Studien zufolge die finanzielle und betriebliche Leistungsfähigkeit, die Rentabilität, den Zugang zu Finanzmitteln und die Kundenzufriedenheit der Unternehmen. Wie aus dem Einkaufsmanager-Index für kleine Unternehmen des staatlichen chinesischen Amts für Statistik hervorgeht, hat sich die Stimmung zuletzt zwei Monate in Folge abgekühlt.
Mit einem Deal-Volumen von 128 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr ist China laut Bain & Company der größte Private-Equity-Markt im asiatisch-pazifischen Raum. Insbesondere das Festhalten an der Zero-Covid-Politik belastet jedoch den KMU-Sektor. Sobald Welkin China Private Equity ausreichend Informationen zum geplanten Börsengang vorgelegt hat, wird DER AKTIONÄR eine Bewertung abgeben. Anleger, die auf den chinesischen Private-Equity-Markt setzen wollen, können dies beispielsweise auch über die AKTIONÄR-Empfehlungen KKR oder TPG tun.