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31.07.2022 Benjamin Heimlich

Robinhood: Kein Grund zu feiern

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Robinhood

Die Euphorie war riesig als Robinhood vor einem Jahr, am 29. Juli, sein Börsendebüt gab. Die Begeisterung der Anleger ist mittlerweile genauso verflogen wie die alten Höchststände der Aktie. Und mittlerweile sind auch mögliche Übernahmefantasien verflogen, nachdem der potenzielle Käufer ein Konkurrenzangebot startet.

Die Mitte Juni kursierenden Gerüchte, FTX könnte Robinhood übernehmen, wurden erst von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried verneint (DER AKTIONÄR berichtete) und haben sich inzwischen komplett zerschlagen. Brett Harrison, President der Kryptobörse, gab am Mittwoch via Twitter bekannt, dass das Unternehmen seinen Kunden ab sofort selbst die Möglichkeit anbietet, Aktien zu handeln.

Seit dem Tiefstand Mitte Juni hat die Aktie des Neo-Broker 33 Prozent gut gemacht und trotz des Tagesverlusts von knapp einem Prozent am Freitag übersprangen die Papiere Mitte der Woche wieder die 50-Tage-Linie. Die jüngste Erholung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Robinhood seit dem Börsengang 76 Prozent an Wert eingebüßt hat. Vom Höchststand sind die Papiere sogar 89 Prozent entfernt.

Angesicht der 6,2 Milliarden Cash, über die das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals verfügte, dürfte bei einer Marktkapitalisierung von 7,6 Milliarden Dollar das Abwärtsrisiko für die Papiere überschaubar sein. Dennoch sind die Risiken aus dem Tagen des Börsengangs nach wie vor existent. So gilt beispielsweise der SEC-Chef Gary Gensler als scharfer Kritiker des Payment for Oder Flow-Modells. Ein Verbot der Praxis würde Robinhood die Geschäftsgrundlage entziehen.

Robinhood (WKN: A3CVQC)

Von der Euphorie um die Robinhood-Aktie ist zum einjährigen Börsenjubiläum ebenso wenig übrig wie vom Hype um die Meme-Stocks, der dem Neo-Broker fantastische Wachstumszahlen beschert hatte. Ob die die Papiere die jüngste Erholung fortsetzt – beziehungsweise das aktuelle Niveau halten – können, wird auch von der Q2-Zahlen abhängen, die das Unternehmen am 3. August vorlegt. DER AKTIONÄR bleibt weiter an der Seitenlinie.

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