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Foto: Wolfgang Rattay/Reuters
11.10.2024 Fabian Strebin

Pfandbriefbank nach dem Absturz: Was tun?

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Deutsche Pfandbriefbank

Für die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank ging es gestern brutal nach unten. Bei Anlegern kam die Vorstellung einer neuen Strategie nicht gut an. Auch wenn der Aufwärtstrend noch intakt ist, stellt sich nun die Frage, was Anleger tun sollten.

Die Deutsche Pfandbriefbank zieht unter ihrem neuen Chef Kay Wolf Konsequenzen aus ihrem jüngsten Krisenjahr. Bis 2027 soll der Anteil der Büros im Kreditbestand deutlich sinken. Stattdessen baut Wolf stärker auf die Finanzierung von Rechenzentren, Hotels und Wohnanlagen für Senioren. Er dampft das verlustreiche US-Geschäft ein und will die Abhängigkeit der Bank von Zinseinnahmen verringern. Das bisherige Mittelfrist-Gewinnziel seines Vorgängers Andreas Arndt kommt dabei unter die Räder.

Ein Vorsteuergewinn von 300 Millionen Euro sei bis 2027 nicht zu erreichen, sagte der neue Bankchef Wolf anlässlich des Kapitalmarkttags am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt. Das dürfte der Hauptgrund für den Abverkauf gewesen sein. Sein langjähriger Vorgänger Arndt hatte sich diese Marke vor eineinhalb Jahren bereits für 2026 gesetzt. Wenige Monate später geriet die Pfandbriefbank jedoch in eine schwere Krise. Mit dem Einbruch des Gewerbeimmobilien-Markts, vor allem in den USA, musste das Institut viel Geld für Kreditausfälle zurücklegen.

Den Anteil des US-Geschäfts am Kreditvolumen will Wolf bis 2027 von 15 Prozent auf unter 10 Prozent zurückfahren: "Wir werden uns von der Westküste verabschieden und uns vollständig auf die Ostküste konzentrieren." Der Fokus liege künftig auf New York, Boston und der US-Bundeshauptstadt Washington. Neben Bürogebäuden will er dort künftig auch Wohngebäude und Hotels finanzieren. Bestehende Kredite von der Westküste will der Bankchef "wertschonend" abbauen. Ein Notverkauf ist ihm zufolge nicht geplant.

Neues Geschäft mit weniger Risiko wittern Wolf und der neue Finanzchef Marcus Schulte darin, Immobilienkredite für Investoren zu managen. Dabei geht es einerseits um den hauseigenen Vermögensverwalter pbb invest, der Immobilienfonds entwickelt und verkauft. In diesem Bereich hat Wolf auch Übernahmen im Auge. Andererseits soll die Bank Immobilienkredite für Dritte managen, etwa für Kreditfonds. Die Provisionseinnahmen der beiden Segmente sollen im Jahr 2027 bereits rund 10 Prozent zu den gesamten Erträgen der Bank beisteuern.

Für 2027 erwartet Finanzchef Schulte dabei einen Vorsteuergewinn über 200 Millionen, aber unter 300 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr war das Vorsteuerergebnis von 213 Millionen auf 90 Millionen Euro eingebrochen.

Deutlich steigern will der Vorstand die Rendite auf das materielle Eigenkapital der Bank (RoTE). Sie solle von voraussichtlich weniger als drei Prozent im laufenden Jahr auf rund acht Prozent im Jahr 2027 steigen, sagte Schulte. Der frühere Bankchef Arndt hatte sich für 2026 eine Rendite von mehr als zehn Prozent zum Ziel gesetzt, sich dabei aber auf die Verzinsung des tatsächlichen Eigenkapitals vor Steuern bezogen.

Unterdessen ködert der Vorstand die Anteilseigner mit der Aussicht auf hohe Ausschüttungen: Von den Nettogewinnen der Geschäftsjahre 2024 bis 2027 will die Bank mindestens die Hälfte für Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien ausgeben.

Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)

Der Aufwärtstrend verläuft bei 5,18 Euro, also ist noch ordentlich Luft. Bei 5,48 Euro kommt jedoch die 100-Tage-Linie in Sicht. Der große Befreiungsschlag war die Präsentation der Strategieanpassung nicht. Allerdings könnte sich das Geschäft durch die Zinswende schneller als gedacht wieder beleben und eine Dividende wird auch wieder gezahlt. Investierte Anleger bleiben mit Stopp bei 4,50 Euro an Bord.

Mit Material von dpa-AFX.

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