Die Deutsche Pfandbriefbank steht hierzulande im Fokus der Marktteilnehmer, wenn es um die Gewerbeimmobilienkrise in den USA geht. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 38 Prozent verloren. Wie es bei der Bank weitergeht, wird immer mehr zur Glaubensfrage. Der nächste wichtige Termin sind die Quartalszahlen am 7. März.
Die Pfandbriefbank ist seit Wochen im Sog der Turbulenzen, die vom US-Gewerbeimmobilienmarkt ausgehen. Denn das eher kleine Geldhaus ist auf die Finanzierung von Gewerbeimmobilien spezialisiert und hat rund fünf Milliarden Euro in diesem Segment in den USA investiert. Doch der Markt kriselt stark, zuletzt standen fast 20 Prozent aller Büroflächen in Amerika leer.
Etwa 80 Prozent der in den USA vergebenen Darlehen sind in Büroimmobilien investiert. Davon sind schätzungsweise 15 bis 16 Prozent der Kredite aktuell leistungsgestört beziehungsweise notleidend. Das heißt ein zumindest teilweiser Ausfall wird immer wahrscheinlicher.
Am Ende hängt fiel davon ab, ob und wann der Markt einen Boden findet und sich die Rahmenbedingungen für die Pfandbriefbank verbessern. Denn auf das komplette Kreditbuch bezogen ist die Ausfallquote mit 3,6 Prozent zuletzt noch in einem normalen Bereich gewesen. Zu befürchten ist aber, dass mit den Quartalszahlen am 7. März ein Anstieg vermeldet werden wird. Im laufenden Jahr ist generell mit einer höheren Quote zu rechnen.
Das gilt auch für die Loan-to-Value-Ratio des US-Portfolios. Dabei geht es um das Verhältnis der Werte der vergebenen Kredite und der Immobilien. Dieses lag im dritten Quartal noch bei 60 Prozent, was noch einen Puffer gegen weitere Wertverluste bei den Immobilien bieten würde. Allerdings kann dieser auch schnell aufgebraucht sein.
Dasselbe gilt für die harte Kernkapitalquote, die im dritten Quartal mit 15,2 Prozent ausgewiesen wurde. Zwar liegt die aufsichtsrechtliche Mindestausstattung nur bei 8,9 Prozent. Aber Verluste durch notleidende Darlehen könnten sich immer weiter in das Eigenkapital hineinfressen, wenn im operativen Geschäft verdiente Gewinne für nötige Rückstellungen nicht mehr ausreichen sollten.
Die Situation bei der Pfandbriefbank bleibt äußerst fragil. Auch wenn der Kurs durch den großen Druck der Shortseller in den vergangenen Wochen übermäßig gelitten haben sollte, bleibt das Umfeld krisenhaft und eine Prognose für die kommenden Quartalszahlen ist mit großer Unsicherheit behaftet.
Wenn sich der Vorstand am 7. März den Fragen der Analysten stellt, dürfte es auch um den Ausblick für das laufende Jahr gehen. Anleger lassen nach wie vor die Finger von der Aktie.