Zwar ist derzeit noch alles offen beim Übernahmepoker rund um die Commerzbank, aber der wichtigste Akteur, nämlich die EZB, würde einer Fusion mit der italienischen UniCredit offenbar positiv gegenüberstehen. Das legt zumindest ein Medienbericht nahe.
Eine Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit würde wohl regulatorische Zustimmung finden. Das sagten mehrere Notenbanker und Vertreter der Aufsichtsbehörden im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Auch Vertreter der deutschen Institute vertraten diese Meinung. Dabei zeigte sich, dass generell eine grenzüberschreitende Konsolidierung zum Abbau finanzieller Fragmentierung und zur Erhöhung der Profitabilität in der europäischen Bankenbranche befürwortet wird.
Zuletzt hatten sich auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde und, mit Luis de Guindos, auch ein Vizepräsident der Notenbank positiv zu einer Branchenkonsolidierung in Europa geäußert. Zu einzelnen Fällen wollten sie jedoch keine Stellung nehmen.
Es wird immer offensichtlicher, dass es wenig Handhabe von deutscher Seite gegen eine Übernahme der Commerzbank geben dürfte. Zwar prüft in einem ersten Schritt die BaFin mögliche Voraussetzungen für eine Übernahme, das letzte Wort hat jedoch die EZB.
Immer noch besteht indes eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass UniCredit-CEO Andrea Orcel gar keine Übernahme anstrebt. Seine Äußerungen in mehreren Interviews zuletzt legen jedoch etwas anderes nahe.
In den letzten Handelstagen hat sich die Aktie auf hohem Niveau bei über 16,00 Euro eingependelt. Selbst bei einem Abflauen der Übernahmefantasie dürften derartige Kurse durch die neue Strategie des Managements gut unterfüttert sein. Dazu muss diese aber auch erfolgreich umgesetzt werden. Auf jeden Fall sind die deutlich höheren Ausschüttungen positiv für die Aktie. Der Stopp verbleibt bei 13,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.