Die schlimmsten Befürchtungen haben sich in Bezug auf Importzölle in den USA bewahrheitet. Gestern packte US-Präsident Donald Trump seine Giftliste aus. Zahlreiche Länder haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt oder bereiten diese vor. Das sind schlechte Nachrichten für Bankaktien.
Europäische Finanzwerte hatten einen fulminanten Start ins Jahr 2025 und performten bisher stärker als der Markt. Doch die Unsicherheit durch die Politik von Trump überlagert nun alles. Gestern kündigte der US-Präsident hohe Zölle auf Importe an. Für alle Länder gilt ein Basistarif von zehn Prozent, einige – wie die Europäische Union – trifft es härter. Auf deren Waren sollen 20 Prozent fällig werden.
Störungen im internationalen Handel oder gar ein Zollkrieg sind Gift für die Börsen – und vor allem für Finanzaktien. Wird das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt und steigen Arbeitslosigkeit und Kreditausfälle, dann leiden Finanzinstitute. Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank gehören zum Handelstag des DAX zu den größten Verlierern.
Bei der Deutschen Bank kommt hinzu, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gestern ein Bußgeld gegen die Fondstochter DWS Group verhängt hat. Im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen war seit drei Jahren ermittelt worden. Die nun verhängte Zahlung von 25 Millionen Euro liegt noch über dem, was der Vermögensverwalter 2023 in den USA zahlen musste. Dort wurden 19 Millionen Dollar (17,6 Millionen Euro) fällig.
Der Markt hatte mit einem geringeren Bußgeld gerechnet, allerdings hatte die DWS Group ausreichende Rückstellungen gebildet. Daher soll es keine negativen Auswirkungen auf den Gewinn des ersten Quartals geben.
Die Verwerfungen in der Weltwirtschaft nehmen mit den angekündigten Zöllen zu. Damit dürfte die Aktie der Deutschen Bank nicht nur heute unter Druck stehen. Der beschleunigte Aufwärtstrend steht bei 21,22 Euro zur Disposition. Die 50-Tage-Linie bei 20,59 Euro könnte bald in den Fokus rücken.
Investierte Anleger beachten den Stopp bei 18,50 Euro und bleiben an Bord.