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Deutsche Bank: Tochter Postbank geht in die Offensive

Deutsche Bank: Tochter Postbank geht in die Offensive
Foto: Snowfield Photograph/D. Kerlekin/picture alliance/dpa
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Fabian Strebin 23.07.2024 Fabian Strebin

Morgen wartet die Deutsche Bank mit Quartalszahlen auf, DER AKTIONÄR berichtete. Dabei dürfte eine hohe Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten bei der Postbank auf die Profitabilität drücken. Bei der Tochter nimmt man unterdessen Geld in die Hand, um den Umbau weiter voranzutreiben.

Die Deutsche-Bank -Tochter Postbank reagiert mit neu eingerichteten Filialen auf den digitalen Wandel bei Bankgeschäften. 120 Standorte in Deutschland sollen zu digital aufgerüsteten „Beratungsfilialen“ umgebaut werden, um Kunden im Online-Zeitalter besser unterstützen zu können, teilte die Postbank mit. 50 davon sollen bis Ende 2025 fertig sein. Die erste der neuen Beratungsfilialen öffnet an diesem Montag in Neuss bei Düsseldorf.

Kern des neuen Konzepts der Beratungsfilialen, in denen es keine Postdienstleistungen gibt, sind geschulte „Digitaltrainer“, die Kunden bei Fragen zur Digitalisierung begleiten sollen. Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, die sich mit digitalem Banking schwer tun, etwa ältere Leute. Auch will man mit Komfort die Kunden ansprechen: So werden die neuen Filialen unter anderem mit kostenlosem WLAN und Lounge-Bereichen ausgestattet, in denen sich Online- und Mobile-Banking ausprobieren lassen.

Wie andere Banken auch bekommt die Postbank ein verändertes Kundenverhalten im Digitalzeitalter zu spüren. Nur noch jeder vierte Bankkunde besuche regelmäßig eine Filiale, während das Online- und Mobile Banking deutlich wachse, erklärte das Geldhaus, das zum Deutsche-Bank-Konzern gehört.

Branchenweit dünnen Banken daher ihr Filialnetz aus, experimentieren mit neuen Vorzeige-Niederlassungen und versuchen, Filialen mit digitalen Angeboten oder Videoberatung zu verknüpfen - so auch die Postbank: Sie hatte angekündigt, ihr Filialnetz bis Mitte 2026 von 550 auf 320 Filialen zusammenstreichen, verbunden mit einem Stellenabbau. In 200 der verbleibenden Standorte werden auch Postdienstleistungen angeboten. Die Filialschließungen sollen teilweise mit dem Aufbau regionaler Beratungscenter aufgefangen werden, wo sich Kunden telefonisch oder per Videoschalte auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten beraten lassen können.

Bei der Postbank, die im vergangenen Jahr mit großen IT-Problemen viele ihre Kunden verärgert hatte, versucht man, sich mit dem Filialumbau auch grundlegend neu aufzustellen. „Wir wollen den Marktauftritt der Postbank für unsere Kunden deutlich verändern, weg von einem doch eher filialbasierten Modell hin zu einem Modell, wo letztlich der Kunde entscheiden kann, über welche Kanäle er gerne bedient werden will“, hatte der Leiter der Privatkundenbank Deutschland der Deutschen Bank, Lars Stoy, der dpa im Juni gesagt.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Postbank muss in den kommenden Jahren endlich in die Spur kommen. Eine 1,33 Milliarden schwere Rückstellung im zweiten Quartal für das laufende Verfahren mit deren Altaktionären könnte in diesem Zeitraum zu einem Verlust für die Deutsche Bank geführt haben. Die für den morgigen Mittwoch erwarteten Zahlen werden Klarheit bringen.

Die Aktie hangelt sich weiter am Aufwärtstrend bei 15,22 Euro entlang. Im frühen Handel sieht es heute positiv aus. Bei den Zahlen morgen drängt sich kein Neueinstieg auf.

Mit Material von dpa-AFX.

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