Am vergangenen Freitag begann die Berichtssaison bei den US-Banken. Die Ergebnisse fielen durchwachsen aus, Impulse für die Aktie der Deutschen Bank waren noch nicht auszumachen. Dafür konnte ein Rechtsstreit beigelegt werden, der das Geldhaus schon länger belastete.
Die Palladium Hotel Group aus Spanien hatte gegen die Deutsche Bank geklagt. Das Unternehmen behauptete, dass ihm von dem Finanzinstitut Produkte verkauft worden seien, die es nicht verstanden habe, und in der Folge Derivate mit einem Nominalwert in Höhe von 5,5 Milliarden Euro besessen habe. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die Anwälte von Palladium hatten erklärt, wenn die Hotelkette die damit verbundenen Risiken verstanden hätte, wäre sie keine Umstrukturierung eingegangen und hätte ihr ausstehendes Handelsportfolio mit der Bank irgendwann im Jahr 2015 abgewickelt. Die Hotelkette mit Sitz auf Ibiza ist eines von 50 bis 100 Unternehmen, die nach eigenen Angaben von den Versuchen, Wechselkursrisiken zu mindern, betroffen sind, nachdem sie komplexe Devisenderivate von der Deutschen Bank gekauft hatten.
Die Deutsche Bank machte keine Angaben zur Höhe des Vergleichs, wies aber darauf hin, dass sie in den Nettokosten für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von etwa 200 Millionen Euro enthalten sind, die sie für eine Reihe von Altfällen zurückgestellt hat.
Größere Aufmerksamkeit dürfte das laufende Verfahren zur Übernahme der Postbank und einer möglichen Entschädigung der Altaktionäre erfahren. Noch diesen Sommer könnte es zu einer Entscheidung kommen. Die Bank hatte dafür vorsorglich 1,3 Milliarden Euro an Kapital zurückgestellt. Die Chancen auf ein Aktienrückkauf-Programm im zweiten Halbjahr haben sich damit verringert.
Vom Verlaufshoch bei 15,80 Euro am 5. Juli hat sich die Aktie wieder in Richtung 50-Tage-Linie bei 15,24 Euro bewegt. Der gleitende Durchschnitt sollte Halt bieten, andernfalls käme knapp über 15,00 Euro der Aufwärtstrend in Sicht. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung.