Die Aktie der Deutschen Bank hat sich gestern von der positiven Stimmung in der Branche mitreißen lassen. Damit setzt der Kurs die Richtungssuche fort. Für die Quartalszahlen der Deutschen Bank kommende Woche liefern indes die bereits veröffentlichten Zahlen der US-Konkurrenz erste Indizien.
Am letzten Freitag eröffneten unter anderem die Wall-Street-Banken JPMorgan und die Citigroup die Berichtssaison. Gerade im Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen konnte JPMorgan als Platzhirsch die Erwartungen der Analysten von 4,4 Milliarden Dollar mit 4,5 Milliarden Dollar übertreffen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal war das ein Anstieg um ein Prozent.
Noch mehr wurde bei der Citigroup im abgelaufenen Quartal in diesem Segment umgesetzt: Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent auf 3,56 Milliarden Dollar. Die Erwartungen wurden um zehn Prozent übertroffen.
In der US-Branche wird prognostiziert, dass die Erlöse im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen im Schnitt um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken sind. Bei europäischen Finanzinstituten soll der Rückgang mit acht Prozent noch deutlicher ausfallen.
Erheblich besser sieht es bei der Deutschen Bank aus, wenn man den Schätzungen glaubt. Denn im Vergleich zum Vorjahresquartal wird hier ein Rückgang von nur zwei Prozent auf 2,16 Milliarden Dollar (2,05 Milliarden Euro) angenommen. Mut für die Zahlen der Deutschen Bank am 25. Oktober machen also die über den Erwartungen liegenden Ergebnisse der US-Geldhäuser in diesem Segment.
Ob die Aktie im aktuellen Umfeld die 50-Tage-Linie bei 10,00 Euro wirklich hinter sich lassen kann, muss sich zeigen. Erst bei einem deutlichen Ausbruch über die wichtigere 200-Tage-Linie bei 10,23 Euro sollten sich Neueinsteiger die Notierung genauer ansehen. Daher bleiben die Papiere derzeit eine Halteposition.