Die Finanzindustrie ändert sich rasant, neue Payment-Technologien sind auf dem Vormarsch. Traditionelle Banken müssen aufpassen, dass sie den Anschluss nicht verlieren. Der Umbau der Deutschen Bank ist noch nicht abgeschlossen, aber in bestimmten Zukunftsfeldern will das Finanzinstitut trotzdem investieren. Zum Beispiel im Payment-Sektor.
Bei Wirecard hat die Deutsche Bank am Ende nicht zugegriffen. Insider, die mit der Materie vertraut sind, sagten gegenüber der Financial Times, dass der Preis zu hoch und die Transaktion zu komplex gewesen sei. An den Plänen eine treibende Kraft bei der Branchenkonsolidierung im europäischen Payment-Sektor zu werden, hält man aber fest.
Hohe Bedeutung
Stefan Hoops, Chef der Unternehmensbank, sagt gegenüber der Zeitung: „Digitale Zahlungen ist eines der Bereiche, der für uns die höchste strategische Priorität hat.“ Nicht-organisches Wachstum sei eine klare Option. Zuletzt hat Hoops in seiner Sparte einige Experten aus dem Payment-Sektor verpflichtet.
Zukunftsgeschäft mit Potenzial
Bisher kassiert die Deutsche Bank erst 100 Millionen Euro Provisionen im Jahr durch die Abwicklung digitaler Zahlungen. Hoops hat das Ziel ausgegeben, die Erträge innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln. Selbst dann wäre der Anteil an den Gesamterträgen der Deutschen Bank noch bei weniger als vier Prozent. Helfen könnten aber Joint Ventures oder Übernahmen. Hoops könnte sich den Kauf eines kleinen Payment-Players vorstellen oder eine Kooperation mit einer großen Adresse, die aber noch nicht in Europa vertreten ist.
Der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie ist in die Lücke bei 9,14 Euro vorgestoßen und müsste diese bei 9,41 Euro schließen. Der Widerstand bei 9,26 Euro wurde ebenfalls geknackt und dient heute als Unterstützung. Mutige Anleger können noch zukaufen, alle anderen bleiben dabei und beachten den Stopp bei 5,50 Euro.