Zum Wochenauftakt probt die Deutsche-Bank-Aktie den Ausbruch. Charttechnisch ist das nach den jüngsten Rücksetzern auch zwingend nötig. Ein neuer Analystenkommentar hilft dabei indes nicht weiter.
Michael Christodoulou von der Privatbank Berenberg hat die Papiere der Deutschen Bank erneut unter die Lupe genommen und seine bisherige Einschätzung bestätigt. Die Aktien verbleiben auf "Hold" mit einem Kursziel von 14,50 Euro. Christodoulou sieht das Ertragsziel der Bank für das laufende Jahr als eine Herausforderung an. Das Wachstum im zweiten Halbjahr müsse sich deutlich beschleunigen. Was das Chance-Risiko-Verhältnis angeht, findet er die Aktie der britischen Bank Barclays attraktiver als die der Deutschen Bank.
Blickt man in Summe auf die regelmäßig von Bloomberg befragten Analysten, dann erscheint das Berenberg-Kursziel eher konservativ. Denn die Analystengemeinde traut der Aktie im Schnitt ein Kursplus von 28,5 Prozent zu. Das wären 17,13 Euro. Das höchste Kursziel hat dabei Chris Hallam von Goldman Sachs mit 22,20 Euro ausgegeben.
Tatsächlich hat Christodoulou bei den Erträgen einen Punkt. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete das Geldhaus 15,4 Milliarden Euro, der Konsens sieht auf Gesamtjahressicht 29,5 Milliarden Euro. Da die Zinswende der EZB seit letztem Juni läuft und 2024 weitere Leitzinssenkungen zu erwarten sind, werden aber wahrscheinlich die Nettozinserträge sinken.
Sie sind allerdings ein wichtiger Bestandteil der Erlöse. Laut Konsensschätzung dürften sie nach 13,6 Milliarden Euro 2023 am Ende dieses Jahres bei 12,9 Milliarden Euro landen. Helfen könnten indes höhere Provisionserträge: Im ersten Halbjahr hatten diese im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent zugelegt.
Eine zaghafte Erholung zeigt sich am Montagmorgen beim Kurs. Die 200-Tage-Linie bei 13,21 Euro könnte schon bald wieder fallen. Das wäre positiv für den zuletzt arg gebeutelten Chartverlauf. Mit Spannung wird zudem eine Entscheidung im Postbank-Altaktionäre-Verfahren erwartet. Noch diesen Sommer könnte es so weit sein.
Investierte Anleger bleiben mit Stopp bei 12,00 Euro an Bord.