Elf amerikanische Banken stützen die kriselnde US-Regionalbank First Republic mit 30 Milliarden Dollar. Das dürfte vor dem Wochenende gerade in den USA die Unsicherheit reduzieren. In Europa kam es gestern zwar ebenfalls zu einer leichten Erholung und heute stehen die Zeichen an den Märkten ebenfalls auf grün. Aktien der Deutschen Bank sollten Anleger nun indes verkaufen.
Im Gegensatz zum Branchenindex Euro Stoxx Banks, der die Stützung der Credit Suisse am Handelsende mit einem Plus von 1,2 Prozent honorierte, schloss die Deutsche Bank erneut im Minus. Sie gehörte damit zu denjenigen Branchentiteln, die nicht so stark von den Beruhigungsmaßnahmen der letzten Tage profitieren konnten. Das liegt allerdings nicht daran, dass das Finanzinstitut in irgendeiner Art und Weise gefährdete wäre. Zumindest nicht mehr als die Gesamtbranche, wenn sich der Vertrauensverlust fortsetzen sollte.
Das zeigt auch, dass einige Analysten im Prinzip immer noch an Potenzial der Aktie glauben. So hat die DZ Bank hat den fairen Wert für Deutsche Bank von 14,50 auf 13,00 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Die Aktie des Geldhauses habe infolge der Unsicherheiten bei US-Banken einen Kurseinbruch hinnehmen müssen, der deutlich höher als bei anderen europäischen Banken ausgefallen sei, so Analyst Timo Dums. Dabei blendeten die Marktteilnehmer aber aus, dass die Bank nach der vollzogenen Umstrukturierung auf deutlich solideren Füßen steht. Entsprechend sieht er deutliches Erholungspotenzial für die Aktie.
Der Deutsche-Bank-Aktie schlägt immer noch Misstrauen gegenüber, was vor allem daran liegen dürfte, dass das Management jahrelang die Sanierung verschleppte und teure Skandale produzierte. Die Kursentwicklung war ein Trauerspiel. Das hatte sich in den letzten Quartalen jedoch geändert. Wo die Credit Suisse heute steht, stand die Deutsche Bank vor mehreren Jahren. Jetzt aber nicht mehr.
Dennoch wurde die Aktie übermäßig abverkauft und ist unter mehrere Unterstützungen gefallen. Gestern wurde der Bruch der 200-Tage-Linie bestätigt und damit ein Verkaufssignal generiert. Das geschah unter hohem Volumen. Der Stoppkurs des AKTIONÄR bei 9,50 Euro wurde dabei gerissen. Anleger sollten die Aktie daher verkaufen.
Mit Material von dpa-AFX.