Die Deutsche Bank will kommende Woche, am 24. Juli, ihre Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlichen. Dabei könnte die lang anhaltende Gewinnserie gerissen werden. Zumindest geht davon mittlerweile die Analystengemeinde aus. Auch eine andere Unterstützung fällt nun weg.
Die erfolgreich abgeschlossene Sanierung der Deutschen Bank liegt schon etwas zurück, aber die Gewinne des Geldhauses sprudelten bisher ungebremst. 15 Quartale in Folge wies das Finanzinstitut bis zuletzt Überschüsse aus. Glaubt man der Analystengemeinde, könnte es im abgelaufenen Quartal damit aber vorbei sein.
Denn für den Zeitraum von April bis Juni wird ein Verlust von 47,4 Millionen Euro erwartet. Das stünde in scharfem Kontrast zum Ergebnis im Vorjahreszeitraum. Damals fuhr die Deutsche Bank 900 Millionen Euro ein. Hintergrund für den möglichen Verlust im zweiten Quartal dürfte die Rückstellung im laufenden Verfahren mit den Altaktionären der Postbank sein.
Dafür hatte das Management im zweiten Quartal 1,3 Milliarden Euro beiseite gelegt, was nun auf der Gewinnseite fehlt. Die Erlöse dürften laut Schätzungen mit 7,53 Milliarden Euro indes etwas gestiegen sein (Vorjahr: 7,41 Milliarden Dollar). Vor Steuern soll der Gewinn mit 489 Millionen Euro ebenfalls deutlich geringer ausgefallen sein als im Vergleichsquartal 2023 mit 1,41 Milliarden Euro.
Keine Unterstützung für die Aktie ist zudem nun vom Aktienrückkauf-Programm zu erwarten. Denn dieses wurde am 11. Juli abgeschlossen. Seit 4. März hatte die Deutsche Bank 46.448.708 eigene Aktien vom Markt genommen und dafür den Rahmen von 675 Millionen Euro voll ausgeschöpft. Der durchschnittliche gezahlte Kaufpreis je Aktie betrug dabei 14,5322 EUR.
Die Aktie schloss gestern direkt auf Höhe der 50-Tage-Linie bei 15,24 Euro. Es dürfte für die Papiere zunehmend schwierig werden die Marke zu verteidigen. Die Aktie der Deutschen Bank ist derzeit nur eine Halteposition mit Stopp bei 12,80 Euro.