Die US-Regierung hat in der Nacht von Sonntag auf Montag umfassende Maßnahmen zur Eindämmung der Turbulenzen am amerikanischen Bankenmarkt angekündigt. Mittlerweile wurde bekannt, dass ein weiteres Finanzinstitut unter staatliche Aufsicht gestellt wurde. Die Entwicklungen in den USA dürften heute erneut große Relevanz für europäische Aktien wie die der Deutschen Bank haben.
Nach der Schieflage des US-Start-Up-Finanzierers Silicon Valley Bank (SVB) und einer weiteren Bank aus New York, der Signature Bank, ist die US-Regierung eingeschritten und hat eine Absicherung aller Einlagen bei den Geldhäusern angekündigt. Finanzministerin Janet Yellen, Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung FDIC gaben am Sonntagabend in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt, alle Einleger der SVB würden vollständig geschützt und könnten ab Montag auf ihr gesamtes Geld zugreifen.
In Europa kam die Aktie der Deutschen Bank durch die Entwicklungen rund um die SVB in den USA am kräftigsten unter Druck. Am Ende trug das Papier mit einem Verlust von 7,4 Prozent die rote Laterne im Branchenindex Euro Stoxx Banks. Parallelen zu der insolventen SVB gibt es aber weder im Ansatz beim Geschäftsmodell, noch bei der Liquiditätsausstattung.
Es bestehen gute Chancen, dass die bisher bekannten Maßnahmen der US-Regierung die hohe Unsicherheit am Markt reduzieren können. Das schnelle Handeln verwundert nicht, denn eine Krise im Bankensektor hätte weitreichende Folgen – auch für die restliche Wirtschaft.
Vorbörslich legte die am Freitag abgestrafte Aktie der Deutschen Bank noch zu, der Abverkauf im Bankensektor geht heute aber weiter. Wichtig wäre es nun, zumindest den Ende letzter Woche gerissenen GD100 bei 10,92 Euro demnächst wieder zurückzuerobern. Insgesamt ist das Chartbild der Aktie deutlich eingetrübt. Neueinsteiger warten daher vorerst ab. Investierte bleiben mit Stopp bei 9,50 Euro dabei.
Mit Material von dpa-AFX.