Die Aktien der Credit Suisse haben an der Börse keinen leichten Stand. Nach einem Verlust von 7,29 Milliarden Franken (7,38 Milliarden Euro) im vergangenen Jahr und einer Kapitalerhöhung waren Anleger einiges an Negativmeldungen gewohnt. Nun zeichnet sich ab, dass es auch neue, juristische Probleme geben könnte.
Die Papiere der Schweizer Credit Suisse sind heute zwischenzeitlich mit einem Kursverlust von bis zu 6,4 Prozent auf ein Rekordtief von gut 2,59 Schweizer Franken gefallen. Vorausgegangen war ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Diese berichtete unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass die Schweizer Finanzaufsicht Finma untersuche, ob Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann "potenziell irreführende Aussagen" im Zusammenhang mit dem massiven Abfluss von Kundengeldern getätigt habe. Ein Finma-Sprecher wollte den Bericht auf AWP-Anfrage nicht kommentieren. Auch die Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Lehmann hatte Anfang Dezember gegenüber der Financial Times erklärt, die starken Abflüsse hätten sich "abgeflacht" und "teilweise umgedreht". Im vergangenen Jahr verbuchte die Credit Suisse allein in den Monaten Oktober bis Dezember einen Verlust von fast 1,4 Milliarden Franken. Gerüchte über eine mögliche finanzielle Schieflage der Bank hatten reale Folgen für das laufende Geschäft: So zogen Kunden im vierten Quartal im großen Stil Gelder von der Credit Suisse ab. Netto belief sich der Abfluss auf 110,5 Milliarden Franken, im Gesamtjahr waren es sogar mehr als 123 Milliarden.
Zwar konnte die Aktie die Verluste zum Handelsschluss wieder auf etwa vier Prozent eindämmen. Die Meldung zeigt aber, dass der Konzern noch weit von einem Turnaround entfernt ist und es noch einiges aufzuarbeiten gilt.
Anleger meiden die Aktie.
Mit Material von dpa-AFX.