Die Börsen in Europa verlieren heute erneut, nachdem sich gestern in den USA eine Stabilisierung angedeutet hatte. Die rote Laterne tragen aufgrund der Pleite der Silicon Valley Bank aus den USA auch in Europa erneut Bankaktien. Doch den Vogel schießt die Schweizer Credit Suisse ab. Dort gibt es zusätzliche Probleme.
Die Credit Suisse kann nicht auf weitere Hilfe des Großaktionärs Saudi National Bank bauen. Für die Aktien ging es nach dementsprechenden Aussagen eines Vertreters der Bank in einem Interview mit Bloomberg TV rapide abwärts. Nach einem stabilen Start crashte der Kurs um bis zu 20 Prozent auf das Rekordtief von 1,83 Franken ab. Im noch jungen Jahr verloren die Papiere der angeschlagenen Investmentbank damit rund ein weiteres Viertel an Wert, nachdem sie bereits im Vorjahr um fast 70 Prozent eingebrochen waren. 2007 hatten sie noch mehr als 90 Franken gekostet.
Der Chairman der saudischen Bank, Ammar Abdul Wahed Al Khudairy, schloss in einem Interview mit Bloomberg TV zusätzliche Unterstützung auf Nachfrage kategorisch aus. Dafür gebe es vielerlei Gründe - nicht nur juristische und regulatorische. Die staatliche Saudi National Bank hat die Bank Ende 2022 mit einer Kapitalspritze gestützt und hält seit dem knapp zehn Prozent der Aktien und ist damit der größte Aktionär der angeschlagenen Bank. Zweitgrößter Aktionär ist der staatliche katarische Investmentfonds Qatar Investment Authority, der fast sieben Prozent der Anteile hält.
Die Kapitalerhöhung der Credit Suisse hatte den Kurs Ende letzten Jahres bereits belastet. Die eingeleitete Sanierung steht auf tönernen Füßen, denn das Umfeld hat sich zuletzt stark verschlechtert. Die heutige Nachricht ist ein weiterer Nackenschlag. Anleger meiden die Aktie.
Mit Material von dpa-AFX.