Für die Commerzbank läuft es 2025, der Kurs erklimmt immer neue Mehrjahreshochs. Hoch hinaus soll es auch ab 2028 gehen, denn gestern wurde bekannt, dass die Bank in ein neues Hochhaus zieht. Eigentlich sollen die Kosten in den kommenden Jahren aber deutlich sinken.
Der Commerzbank-Tower in Frankfurt ist mit 259 Metern nicht nur das größte Hochhaus in der Stadt, sondern auch des Landes. Gestern teilte der Konzern mit, dass er ab 2028 den noch im Bau befindlichen Central Business Tower von der Helaba für 15 Jahre mieten wird. Das Hochhaus hat 52 Stockwerke und eine Fläche von mehr als 73.000 Quadratmetern und soll Platz für 3.200 Beschäftigte bieten.
Vor weniger als einer Woche hatte CEO Bettina Orlopp noch angekündigt, dass bis 2028 insgesamt 3.900 Stellen, vor allem in Deutschland, wegfallen sollen. Auch dadurch soll die Kosten-Ertrags-Quote von zuletzt 59 Prozent auf 50 Prozent sinken. Auf den ersten Blick steht die neue Anmietung dem Kostenziel entgegen, zumal die Commerzbank in ihrem bisherigen Stammhaus bleibt.
Tatsächlich ist dieser Schritt aber gut vereinbar mit der neuen Strategie von CEO Orlopp. Denn in Wahrheit verkleinert sich die Bürofläche der Commerzbank, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Durch den Umzug in den Central Business Tower kann das Finanzinstitut drei andere Bürogebäude in der näheren Umgebung aufgeben, die zusammen eine Fläche von 100.000 Quadratmetern haben sollen.
Unter dem Strich stünde dann also weniger Bürofläche in Frankfurt zur Verfügung, was auch im Einklang mit der angekündigten Stellenreduzierung steht. Zudem bestünde aufgrund der Homeoffice-Regelung der Commerzbank weniger Bedarf, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber Bloomberg.
Die Strategienachschärfung bei der Commerzbank wirkt gut durchdacht, und der Vorstand scheint bereits Vorarbeit für die Umsetzung geleistet zu haben, obwohl diese erst letzte Woche der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Aktie legte gestern erneut zu und steht nun kurz vor der runden Marke von 20,00 Euro. So hoch notierten die Papiere zuletzt 2011.
Das Sentiment für Finanzaktien ist ungebrochen positiv. Gerade bei der Commerzbank stimmt das Momentum. Das Volumen lag gestern mit 6,5 Millionen gehandelten Stücken klar über dem Durchschnittsvolumen der letzten 30 Tage von 5,6 Millionen. Das spricht kurzfristig für weiter steigende Kurse. Mutige können noch einsteigen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.