Die letzte Verteidigungsmauer gegen eine mögliche UniCredit-Übernahme steht. Die Commerzbank hat mit ihren schon vorab bekannten Quartalszahlen auch ihre Strategie bis 2028 konkretisiert. Nachdem es vorbörslich noch zu deutlichen Gewinnen kam, rauschte die Aktie anschließend ins Minus. Aktuell notiert der Wert jedoch wieder merklich im Plus.
Es war klar, dass der Commerzbank-Vorstand um CEO Bettina Orlopp beim heutigen Kapitalmarkttag noch einmal alles auf eine Karte setzen muss. Denn es könnte eine der letzten Gelegenheiten sein, um als eigenständige Bank die Strategie festzuklopfen.
Die vorbörslichen Gewinne sind zwischenzeitlich jedoch deutlich abgeschmolzen. Das könnte daran liegen, dass viele Marktteilnehmer nicht daran glauben, dass die neuen Ziele zu erreichen sind. Aus der schon vor der offiziellen Vorstellung bekannten Präsentation sind Zahlen öffentlich geworden, die zumindest die Ambition der Commerzbank für die Eigenständigkeit untermauern.
So soll der Nettogewinn 2025 nach 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2024 auf 2,8 Milliarden Euro steigen. Allerdings erwartet der Vorstand durch den Abbau von 3.900 Stellen bis 2028 Aufwendungen für die Restrukturierung in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Am Ende sollen im laufenden Jahr 2,4 Milliarden Euro netto verbleiben.
Die Eigenkapitalrendite lag 2024 bei 9,2 Prozent und soll 2025 auf 9,6 Prozent steigen. Im Jahr 2028 sollen dann 15 Prozent erreicht werden – ein im Vergleich zu den europäischen Wettbewerbern sehr guter Wert. Gestützt werden soll die Eigenkapitalrendite nicht nur durch steigende Gewinne, denn 2028 soll der Nettogewinn bei 4,2 Milliarden Euro liegen. Auch Aktienrückkäufe sollen beschleunigt werden.
Für das Geschäftsjahr 2025 will der Vorstand unter Berücksichtigung der Restrukturierungsaufwendungen mehr als 100 Prozent des Jahresüberschusses ausschütten. In den Jahren 2027 bis 2028 soll es dann der komplette Gewinn sein.
Die Aktienkursentwicklung ist heute volatil. Mittlerweile legt der Wert jedoch wieder klar zu. Die Präsentation der Strategie findet erst heute Nachmittag statt. DER AKTIONÄR sieht weiterhin Potenzial bei der Notierung und erkennt noch eine Einstiegschance.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank