Commerzbank: Fusion mit UniCredit bekommt noch mehr Gegenwind

Commerzbank: Fusion mit UniCredit bekommt noch mehr Gegenwind
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Fabian Strebin 28.02.2025 Fabian Strebin

Die Commerzbank-Aktie nimmt langsam aber sicher die Marke von 21,00 Euro ins Visier. Derweil hat sich der Commerzbank-Betriebsratschef Sascha Uebel zu einer möglichen Fusion mit der UniCredit geäußert. Demnach will er den Italienern so viele Steine wie möglich in den Weg legen.

Orcel unterschätze das starke Mitbestimmungsrecht in Deutschland, sagte der Gesamt- und Konzernbetriebsratschef der Commerzbank gegenüber der Deutschen Presse-Agentur – und kündigte für den Fall einer Übernahme an: „Er wird sich bei den Verhandlungen mit uns die Zähne ausbeißen.“

Bisher hat sich die UniCredit den Zugriff auf rund 28 Prozent der Anteile gesichert, aber kein Übernahmeangebot vorgelegt. Uebel, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank ist, will der UniCredit im Zuge des „schmerzhaften“ Job-Abbaus möglichst viele Steine in den Weg legen.

Der geschlossene Transformationsvertrag bei der Commerzbank sei bis zum 30. Juni 2028 gültig, „daran ist für Andrea Orcel nichts zu rütteln. Er kann im Falle einer Übernahme nicht 2027 kommen und den Abbau von 3.000 weiteren Jobs verkünden.“

Man habe eine „Kaskade von Hürden“ vereinbart, sagte Uebel. „So sind Vorruhestandsregelungen nicht auf maximal 300.000 Euro gedeckelt, wie zum Beispiel teilweise bei diversen Übernahmen der UniCredit.“ Ein Vorruhestand koste die Commerzbank im Schnitt 380.000 Euro. „Und wir haben verankert, dass ein regional zumutbarer Arbeitsplatz angeboten werden muss, damit Beschäftigte zum Beispiel nicht nach München ziehen müssen. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen faktisch unmöglich.“

Bis Jahresende sollten die Verhandlungen über den Stellenabbau, für den die Commerzbank 700 Millionen Euro zurückstellt, abgeschlossen sein, sagte Uebel. Ein Sozialplan und Interessenausgleich sollen schon bis zur Hauptversammlung am 15. Mai stehen. Dann erwartet er einen „Showdown mit Orcel“.

Letztlich gebe es zwei Wege. „Für die Aktionäre liegt eine überarbeitete Strategie der Commerzbank mit ehrgeizigen Zielen auf dem Tisch, hinter der Management und Aufsichtsrat stehen“, sagte Uebel. „Oder die UniCredit bietet 5 Euro Aufschlag pro Aktie in einem Übernahmeangebot, hat aber dafür die geschlossene Arbeitnehmerseite und die Politik gegen sich – bei einem unkalkulierbaren Business Case mit einer komplexen IT-Integration.“

Zugleich bleibt Uebel realistisch: „Wenn Orcel die Schatulle ganz weit aufmacht, können wir eine Übernahme als Betriebsrat nicht verhindern. Aber wir können ganz viel für die Beschäftigten und Standorte erreichen.“

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der Gegenwind für eine Übernahme könnte auch aus einer neuen Regierung unter Friedrich Merz kommen. Ob die Politik im Schulterschluss mit den Gewerkschaften eine Fusion mit der UniCredit aber verhindern kann, ist fraglich. Für Aktionäre ist absehbar, dass das Potenzial noch nicht erschöpft ist. Spekulativ orientierte Anleger können den Aufwärtstrend noch kaufen.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Enthält Material von dpa-AFX

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