Die Commerzbank hat Post von der EZB bekommen – und diesmal handelt es sich um positive Nachrichten. Zudem gibt es neue Details zum möglichen Übernahme-Patt mit UniCredit. Auch hat die Bundesregierung offenbar einen neuen Berater engagiert.
Jedes Jahr legt die EZB für die größten Banken der Eurozone wichtige Eigenkapitalgrenzen fest, die auf Institutsebene je nach Geschäftsmodell und Risikoprofil individuell bestimmt werden. Für Aktionäre ist dabei die Mindestanforderung entscheidend, die Banken erfüllen müssen, um Ausschüttungen wie Dividenden und Aktienrückkäufe tätigen zu können.
Für die Commerzbank bleibt es 2025 bei einer Kapitalanforderung von 10,31 Prozent. Diese resultiert aus dem aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess. Mit einer harten Kernkapitalquote (CET1) von 14,8 Prozent, die im dritten Quartal erreicht wurde, verfügt die Bank über einen komfortablen Puffer. Für das Jahr 2027 plant der Vorstand, eine CET1-Quote von mindestens 13,5 Prozent zu erreichen.
Dies lässt ausreichend Spielraum für großzügige Ausschüttungen. Erst im Oktober hatte die Commerzbank ihre Ziele für die Jahre 2025 bis 2027 auf 90 Prozent der jeweiligen Gewinne erhöht. Nach einer Dividendenrendite von 3,4 Prozent für das Geschäftsjahr 2024 sollen 2025 bereits 5,1 Prozent erwartet werden.
Neuigkeiten gibt es auch zur Beratung der Bundesregierung im Umgang mit dem verbleibenden Commerzbank-Staatsanteil. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die Regierung die Investmentbank Rothschild & Co. engagiert. Informierten Kreisen zufolge soll Rothschild strategische Ratschläge geben, wie auf mögliche Vorstöße der UniCredit reagiert werden könnte – einschließlich eines potenziellen Übernahmeangebots. Dabei sollen jedoch alle Optionen geprüft werden, auch ein Verkauf des Anteils.
Die Commerzbank-Aktie hat den Ausbruch über die 100-Tage-Linie bei 14,94 Euro bestätigt. Für 2025 werden deutlich höhere Ausschüttungen erwartet. Dass die Bank künftig nicht mehr Eigenkapital als bisher vorhalten muss, ist ein positiver Faktor. Die laufende Empfehlung bleibt auch im kommenden Jahr einer der Favoriten im europäischen Bankensektor.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.