Die Allianz hat sich in den letzten Jahren mit großen Zukäufen zurückgehalten. Stattdessen verstärkten sich die Münchner punktuell mit kleineren Übernahmen. Allianz-Chef Oliver Bäte will allerdings einen großen Deal nicht ausschließen - vor allem im Bereich der Lebensversicherungen. In deren Bilanzen schlummern enorme Risiken, warnt der Top-Manager.
"In den nächsten drei bis vier Jahren wird es den einen oder anderen Lebensversicherer geben, dem Eigenkapital fehlt und der dann einen neuen Partner braucht, um nicht abgewickelt zu werden", sagte Bäte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Das könnte eine große Chance für die Allianz sein."
Dass die Allianz bei Übernahmen in den vergangenen Jahren zurückhaltend agierte, begründete er mit den "unglaublich hohen Risiken" in den Bilanzen. Angesichts der niedrigen Zinsen tun sich Lebensversicherer zunehmend schwer, die nötigen Renditen zu erwirtschaften, um die den Kunden gegebenen Versprechen zu erfüllen.
Die Kriegskasse der Allianz dürfte gut gefüllt sein. 2019 wird der freie Cashflow laut Analysten bei über acht Milliarden Euro liegen. Zudem gibt es zurzeit kein Aktienrückkaufprogramm.
Die Allianz wird die Konsolidierung in der Branche aktiv mitgestalten. Die Frage ist nur, wann der Konzern auf dem Markt zuschlägt.