Es sieht nach einer Stabilisierung bei der Aktie der deutschen Pfandbriefbank aus. Gestern kollabierte der Kurs und schloss mehr als sechs Prozent tiefer nach der Präsentation der Q2-Zahlen. Das Finanzierungsgeschäft bei Gewerbeimmobilien ist rückläufig, Besserung frühestens 2024 in Sicht. Anleger sollten daher auch die aktuelle Dividendenrendite nicht überbewerten.
Nach 4,3 Milliarden Euro Neugeschäft zwischen Januar bis Juni 2022 hat der Münchner Finanzkonzern im ersten Halbjahr 2023 nur noch 2,5 Milliarden Euro vermelden können. Die Jahresprognose von vormals neun bis zehn Milliarden Euro für das Gesamtjahr wurde nun auf 6,5 bis 8,0 Milliarden Euro gekürzt. Auch wenn im ersten Halbjahr vor Steuern nur 81 Millionen Euro hängen blieben, hält man an der Prognose von 170 bis 200 Millionen Euro im Gesamtjahr fest.
Sollte es zu keiner Marktbelebung kommen, dann wird es sportlich, diese Ziele zu erreichen. CEO Andreas Arndt räumte auch ein, dass die Krise an den Immobilienmärkten schärfer sei und sich zudem länger hinziehe, als Anfang des Jahres angenommen. Frühestens im ersten Quartal 2024 dürfte es zu einer vorsichtigen Erholung der Immobilienmärkte kommen.
Das relativiert auch die aktuell wieder zweistellige Dividendenrendite, die sich mit dem derzeitigen Kurs für 2023 ergibt. Zwar ist die deutsche Pfandbriefbank seit Jahren ein stabiler Dividendenzahler, der mit Renditen zwischen vier und fünf Prozent aufwarten konnte. Mehr ist aktuell aber nur deshalb drin, weil der Aktienkurs seit Frühjahr immer weiter gesunken ist.
Anleger die auf eine rasche Wende im Sektor für Gewerbeimmobilien spekulieren und die derzeit hohe Dividendenrendite bei der Aktie der Pfandbriefbank mitnehmen wollen, könnten sich die Finger verbrennen. Eine Trendwende zeichnet sich im Markt aktuelle nicht ab. Positiv ist zumindest mittelfristig das nun beschlossene Kostensenkungsprogramm.
Dreht der Kurs an der 50-Tage-Linie bei 6,99 Euro, dann könnte der Boden für eine Stabilisierung bereitet sein. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung.