Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk setzt heute ein dickes Ausrufezeichen. Die Aktie springt an der Börse in Kopenhagen um zehn Prozent nach oben. Grund: Das Unternehmen wird in den nächsten Wochen bei den US-Behörden einen Antrag auf Zulassung des Insulinpräparats Tresiba stellen. Die Anleger kaufen die Aktie in der Hoffnung, dass das Medikament 2016 in den weltweit größten Pharmamarkt eingeführt wird. Ein vom AKTIONÄR vor Kurze empfohlener Turbo-Optionsschein liegt entsprechend deutlich im Plus.
Aktuell sind laut der International Diabetes Federation über 380 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Laut Schätzungen ist davon auszugehen, dass in den nächsten 20 Jahren die Zahl der Diagnosen nochmals um über 50 Prozent ansteigt. Ein Heilmittel für die Krankheit gibt es noch nicht – helfen kann nur die regelmäßige Einnahme von Insulin.
Unangefochtene Nummer 1
Weltmarktführer unter den Antidiabetika-Anbietern ist Novo Nordisk. Mit einem Marktanteil von über 30 Prozent konnten die Dänen 2013 ihre größten Konkurrenten Sanofi, Merck & Co sowie Eli Lilly klar auf ihre Plätze verweisen. Für 2014 liegen noch nicht von allen Konzernen aktuelle Zahlen vor, an der Dominanz von Novo Nordisk im Antidiabetika-Markt dürfte sich jedoch nichts geändert haben. Fast 80 Prozent des Gesamtumsatzes von 11,9 Milliarden Euro erwirtschaftete Novo Nordisk im letzten Jahr mit Antidiabetika. Daneben produzieren und vertreiben die Dänen noch Blutgerinnungsmittel, Wachstumshormone und Medikamente gegen Fettleibigkeit.
Extrem profitabel
Der Konzern arbeitet zudem extrem profitabel. Die Bruttomarge ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als zehn Prozent auf fast 83 Prozent gestiegen – gelungen ist dies dem Pharmaunternehmen durch eine strikte Sparpolitik, die die Verwaltungskosten unter Kontrolle hält, sodass sich Novo Nordisk auf Forschung und Entwicklung konzentrieren kann.
Dass sich der Fokus auf die Forschung auszahlt, zeigt die jüngste Errungenschaft aus dem Hause Novo Nordisk. Die Dänen veröffentlichten positive Daten einer Phase II-Studie. Beim getesteten Medikament namens OG217SC handelt es sich um ein Antidiabetikum in Tablettenform. Für Diabetiker ein enormer Gewinn an Lebensqualität – statt der täglichen oder wöchentlichen Spritze reicht es, einmal täglich eine Pille zu schlucken, um den Zuckerhaushalt in Balance zu halten. Analyst Sören Lontoft von der dänischen Sydbank spricht in diesem Zusammenhang von einem "15-Milliarden-Dollar-Markt", in den Novo Nordisk nun einen Fuß in die Tür gesetzt hat.
Basisinvestment
Die Kursreaktion am Freitag erscheint auf den ersten Blick etwas übertrieben, es zeigt aber deutlich, welche Wachstumspotenziale im Unternehmen schlummern. Die Aktie bleibt daher ein Basisinvestment im Pharmabereich. Der Turbo-Optionsschein mit der WKN CR5 MF7, der in Ausgabe 12/2015 bei 1,05 Euro zum Kauf empfohlen wurde, ist auf dem besten Weg das anvisierte Kursziel zu erreichen (2,30 Euro). Wer Interesse hat, sollte einen leichten Rücksetzer abwarten.