In den letzten Handelstagen hat der Euro gegenüber dem US-Dollar wieder zulegen können. Dies will nicht ganz ins Bild passen, rechnet doch alle Welt am Donnerstag, dass Mario Draghi die "Dicke Bertha" herausholt und den Markt wieder einmal mit billigem Geld flutet. Die Charttechnik sagt etwas anderes.
Der Euro steht kurz davor, die 200-Tage-Linie, die bei 1,1046 Dollar verläuft, nach oben zu durchbrechen und damit ein sehr starkes Kaufsignal zu generieren. Falls dies gelingt, hätte die europäische Einheitswährung Platz bis in den Bereich von 1,14 Dollar - dem Verlaufshoch von Mitte Februar dieses Jahres.
Normal ist nichts
Normalerweise sollte der Euro aber genau das Gegenteil tun und gen Süden tendieren. Wenn Mario Draghi wie erwartet den Einlagenzinssatz senkt und die Anleihenkäufe temporär ausweitet, müsste das den Euro schwächen statt stützen. Manche Experten wie die von Goldman Sachs sehen den Euro wegen der gegenläufigen Geldpolitik von EZB und Fed in der Zukunft bei 80 Cent.
Noch ist es aber noch nicht so weit und ein Fehlsignal im Bereich des Möglichen. Sollte der Eurokurs an der wichtigen 200-Tage-Linie abprallen, dürfte das Währungspaar in den angestammten Seitwärtstrend von 1,08 bis 1,10 Dollar zurückfallen.
Mega-Kaufsignal voraus?
Am Donnerstag wird sich spätestens entscheiden, wohin die Reise für den Greenback geht. Draghi hat auf jeden Fall hohe Erwartungen geschürt und damit für großes Enttäuschungspotenzial gesorgt. Sollte die künftige Geldpolitik restriktiver ausfallen, dann könnte es das Mega-Kaufsignal geben und der Euro die 200-Tage-Linie brechen. Noch müssen sich Anleger 45 Stunden gedulden.