Der Sinkflug der türkischen Lira am Devisen-Markt nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Am Dienstag fiel die Währung abermals auf historische Tiefstände zu Dollar und Euro. Für einen US-Dollar mussten zeitweise mehr als 8,50 Lira gezahlt werden. Ein Euro war erstmalig 10 Lira wert. Zuletzt erholte sich die Türkei-Währung ein wenig.
Die Währung der Türkei leidet seit längerem unter einem giftigen Gemisch aus wirtschaftlichen und politischen Belastungsfaktoren. In den vergangenen zehn Jahren hat die Lira gut 80 Prozent an Wert eingebüßt.
Ökonomisch spricht gegen die Lira vor allem die hohe Inflation im Lande. Die Zentralbank kämpft dagegen zwar an, allerdings eher halbherzig. Der für eine Währung wichtige Realzins - der Leitzins abzüglich der Inflationsrate - ist immer noch negativ. Anleger verlieren also unter dem Strich Geld, wenn sie in die Lira investieren.
Auf der politischen Seite belasten zum einen die zahlreichen militärischen Konflikte, in die die Türkei involviert ist, wie in Syrien oder Libyen. Darüber hinaus sind die diplomatischen Beziehungen der Türkei zu zahlreichen westlichen Partnerländern angespannt, etwa zu den USA, Frankreich oder Griechenland.
Analysten gehen zudem davon aus, dass es nach einem Wahlsieg des demokratischen Herausforderers Joe Biden zu weiteren Spannungen zwischen den Regierungen in Ankara und Washington kommen könnte.
Im Tageshoch kostete ein US-Dollar 8,54 Lira, für einen Euro mussten erstmals bis zu 10 Lira gezahlt werden. Andersherum gab es für eine Lira nur noch 10 Cent. Allein seit Jahresbeginn 2020 hat die türkische Währung 50 Prozent an Wert eingebüßt. (Mit Material von dpa-AFX)
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