Der Kurs des Euro ist am Freitag über die Parität gestiegen. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0014 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte er noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 0,9970 Dollar festgesetzt.
Die am Vormittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen uneinheitlich aus. Während sich das Verbrauchervertrauen in Deutschland stärker als erwartet eingetrübt hat, hellte es sich in Frankreich und Italien überraschend auf. Allerdings trübte sich die italienische Unternehmensstimmung ein.
Am Devisenmarkt warten die Anleger auf eine Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell anlässlich einer Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole. Der Auftritt von Powell, der am Nachmittag auf dem Programm steht, könnte neue Hinweise auf die künftige Geldpolitik in den USA liefern und damit für Impulse im Devisenhandel sorgen.
Am Markt wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed weiter entschieden gegen die hohe Inflation vorgehen dürfte. Trotz zuletzt enttäuschender Konjunkturdaten wird weiter mit einer vergleichsweise starken Zinserhöhung im September gerechnet. "Historisch gesehen wird Jackson Hole als Marktevent tendenziell überbewertet", kommentierte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Angesichts der hohen Unsicherheit am Devisenmarkt könnte der Auftritt des Fed-Vorsitzenden aber marktbewegend sein.
Am frühen Nachmittag stehen zudem Daten zur Preisentwicklung in den USA auf dem Programm, die vor dem Hintergrund der Geldpolitik der Fed ebenfalls von Interesse sind. Zudem werden Daten zum Konsumklima der Universität von Michigan und den Verbraucherausgaben veröffentlicht.
DER AKTIONÄR hatte seit April auf sinkende Eurokurse gesetzt. Der Euro/US-Dollar-Turbo-Short mit der WKN HB02UX ist allerdings im Zuge der kurzen Erholung des Euros unter den Stopp des AKTIONÄR gerutscht und wurde mit einem Gewinn von 35 Prozent verkauft. Eine neue Einschätzung zur Euro-Dollar-Entwicklung lesen Sie in der neuen Ausgabe 35/2022 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.