Der Euro hat am Donnerstag vor mit Spannung erwarteten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) über der Marke von 1,02 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0220 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0199 Dollar festgesetzt.
Der Donnerstag verspricht, ereignisreich zu werden. An den Finanzmärkten steht die Geldpolitik der EZB im Mittelpunkt. Es wird erwartet, dass die Notenbank erstmals seit elf Jahren ihre Leitzinsen anhebt. Sie würde sich damit gegen die hohe Inflation stemmen, allerdings deutlich später als andere große Notenbanken. Das Ausmaß der Anhebung ist ungewiss: Signalisiert ist ein Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte, aber auch ein größerer Schritt um einen halben Prozentpunkt ist denkbar.
Außerdem dürften die Energiesituation in Europa und die politische Lage in Italien im Blickpunkt stehen. Nach der Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 ist die Lieferung am Donnerstagmorgen laut Nord Stream AG wieder angelaufen. Es war befürchtet worden, Moskau könne den Gashahn wegen des Ukraine-Kriegs komplett zulassen.
In Italien steht die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi wohl vor dem Aus. Zwar konnte Draghi am Mittwoch eine Vertrauensabstimmung im Senat für sich entscheiden, allerdings ohne Unterstützung dreier wichtiger Koalitionsparteien. Die Lega, Forza Italia und die Fünf-Sterne-Bewegung hatten nicht mit abgestimmt. Am Donnerstag will Draghi vor der größeren Abgeordnetenkammer erscheinen.
Ein Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt würde den Euro in jedem Fall stützen. Ein Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte ist bereits eingepreist.
DER AKTIONÄR setzt seit Längerem mit dem Euro/US-Dollar Turbo-Short mit der WKN HB02UX auf fallende Euro-Notierungen. Seit der Empfehlung im April dieses Jahres liegt das Zeritifikat mittlerweile 47 Prozent in Front. Anleger lassen die Gewinne laufen, beachten aber den Stopp bei 12,00 Euro.