Essenslieferanten machen in der Corona-Krise feine Geschäfte, jedenfalls die Firmen dahinter. Auch nach der Pandemie dürfte der Trend anhalten, sich Speisen nach Hause liefern zu lassen. Nun strebt US-Mobilitätsdienstleister Uber mit seinem Dienst Uber Eats auch auf den deutschen Markt. Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway, HelloFresh und Delivery Hero sind nicht erfreut.
Die Furcht vor einem starken neuen Konkurrenten am wichtigen deutschen Markt hat heute vor allem die Aktien von Just Eat Takeaway abrutschen lassen. Um mehr als vier Prozent geht es zeitweise abwärts. Der Kurs des niederländisch-britischen Unternehmens sackte auf Tradegate wieder unter die 200-Tage-Linie.
Zuvor war bekannt geworden, dass Uber mit seiner Tochter Uber Eats in Deutschland ins Geschäft mit Essenslieferungen einsteigen werde. Bisher wird der deutsche Markt von der Just-Eat-Marke Lieferando dominiert.
Auch der Kochboxen-Versender HelloFresh muss Kursverluste von mehr als vier Prozent verdauen. Bei den Anlegern von Delivery Hero drückte die Uber-Nachricht etwas weniger auf die Stimmung. Die Papiere des DAX-Mitglieds lagen gut zwei Prozent im Minus. Seit dem Verkauf der Deutschland-Aktivitäten an Takeaway im Jahr 2018 ist das Unternehmen in Deutschland nicht mehr mit einem eigenen Lieferdienst aktiv.
Uber Eats solle in einigen Wochen zunächst in Berlin starten, sagte der zuständige Top-Manager Pierre-Dimitri Gore-Coty der Financial Times. Uber habe bereits eine Vielzahl großer und kleiner Restaurants in der Hauptstadt an Bord geholt, bestätigte ein Sprecher. Laut Gore-Coty gibt es im deutschen Markt Interesse an einer Alternative zum klaren Marktführer Lieferando, der "außerordentlich hohe" Gebühren verlange.
Der Chef von Just Eat Takeaway, Jitse Groen, hatte schon vor Wochen die Folgen eines Markteintritts von Uber Eats heruntergespielt. "Unser größter Konkurrent in Deutschland ist das Telefon - nicht etwa Deliveroo oder Uber Eats", sagte er damals und verwies darauf, dass die meisten Verbraucher nach wie vor in den Lokalen anriefen. Deliveroo hatte den deutschen Markt 2019 aufgegeben. (Mit Material von dpa-AFX)
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