Nach dem weltgrößten SPAC-Börsengang im Dezember letzten Jahres ist die Grab-Aktie am Donnerstag um mehr als ein Drittel eingebrochen. Das Unternehmen, das Uber und Softbank zu seinen größten Investoren zählt, hatte zuvor enttäuschend Quartalszahlen vorgelegt. Auch die Prognose für das laufende Quartal fiel düster aus.
Der Gesamtumsatz des Lieferdienst- und Ride-Hailing-Unternehmens sank im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent. Mit 122 Millionen Dollar lag der Umsatz außerdem 76 Prozent unter der Prognose aus der SPAC-Investorenpräsentation vom April.
Gleichzeitig schoss der Nettoverlust auf 1,1 Milliarden Dollar in die Höhe und lag damit 73 Prozent über dem Wert des Vergleichszeitraums 2020. Insbesondere teure Rabatt- und Werbeaktionen sowie Anreizprogramme für Fahrer und Händler schlugen ins Kontor. Die Ausgaben in diesen Bereichen beliefen sich auf 583 Millionen Dollar.
Wenig Zuversicht strahlt auch die Prognose des Grab-Managements für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres aus. Mit erwarteten Bruttowarenwerten der einzelnen Segmente auf und unter dem Q4-Niveau, wird das Unternehmen die im Frühjahr ausgegebenen Wachstumsraten kaum halten können.
Die Anleger reagierten am Donnerstag entsetzt auch die Zahlen: Die Grab-Aktie stürzte 37 Prozent ab. Vom Kurs zum ersten Handelstag Anfang Dezember ist die Aktie mittlerweile 70 Prozent entfernt. Nach dem Abverkauf versuchen sich die Papiere am Freitag an einer ersten Erholung: Zu US-Handelsbeginn gewinnt Grab 18 Prozent.
Der Abwärtstrend der Aktie hält seit dem De-SPAC an und die im Frühjahr gezeichneten Wachstumsziele sind kaum noch zu erreichen. DER AKTIONÄR bleibt bei Grab weiter an der Seitenlinie.