Tapestry hat am Donnerstag den Anlegern durchwachsene Q4-Zahlen präsentiert. Der in New York ansässige Einzelhändler für Luxusmode übertraf zwar beim Gewinn die Markterwartungen, verfehlte aber umsatzseitig leicht die Schätzungen der Analysten. Der Ausblick ist zwar ebenfalls gemischt, die Anleger scheinen sich mit Blick auf das Kursplus jedoch auf das Positive zu fokussieren.
Das US-Modeunternehmen, das hinter den Marken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzmann steht, erlöste im vierten Quartal (bis 2. Juli) 1,62 Milliarden Dollar und damit weniger als erwartet. Die Analysten hatten mit Einnahmen in Höhe von 1,64 Milliarden Dollar gerechnet. Vor allem das schwache China-Geschäft schlug ins Kontor – im Reich der Mitte musste Tapestry aufgrund der Corona-Beschränkungen einen Einbruch von rund 32 Prozent hinnehmen.
Beim Ergebnis konnten die Amerikaner allerdings die Konsensschätzungen schlagen. Während die Experten einen Gewinn je Aktie von 77 Cent auf den Zetteln stehen hatten, wies Tapestry einen Profit von 78 Cent je Aktie aus.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das US-Unternehmen nun einen Umsatz von etwa 6,9 Milliarden Dollar, was leicht über der Konsensschätzung von 6,88 Milliarden Dollar liegt. Für den Gewinn je Aktie peilt Tapestry 3,80 bis 3,90 Dollar an und damit leicht weniger als mit 3,91 Dollar bisher von Experten erwartet wurde.
Immerhin will man im Laufe des Jahres durch Aktienrückkäufe und eine Dividendenerhöhung rund eine Milliarde Dollar an die Aktionäre zurückgeben. Tapestry will zum einen Aktien im Wert von etwa 700 Millionen Dollar (im Rahmen einer Ermächtigung von 1,5 Milliarden Dollar) zurückkaufen, zum anderen soll 20 Prozent mehr Dividende ausgeschüttet werden. Die Dividenden-Rendite dürfte dann bei etwa 3,3 Prozent liegen.
Die Tapestry-Aktie gewinnt am Donnerstag (im frühen US-Handel) rund 1,5 Prozent auf 37,66 Dollar.
Auch wenn die Zahlen gemischt ausgefallen sind, bleibt DER AKTIONÄR mit Blick auf die Bewertung weiterhin auf der Käuferseite. Mit einem 2023er-KGv von 9 liegt der Mode-Titel klar unter der Peer-Group, die mit 14 bezahlt wird. Zudem dürfte auch die aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik die Anleger erfreuen.