Da ist die Kurs-Apokalypse (mal wieder)! Mehr als 60 Prozent bricht die Steinhoff-Aktie heute zeitweise ein. Weniger als vier Cent ist eine Aktie noch wert – ein neues Allzeittief beim von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterten Handelskonzern, der seit Jahren ums Überleben kämpft. Womöglich geht der Abverkauf sogar noch weiter.
Die Meldung zum Crash: 80 Prozent von Steinhoff sollen an die Gläubiger gehen, damit die ihre Kredite bis Mitte 2026 verlängern. Darauf hat sich Steinhoff mit Gläubigern, die hinter 64 Prozent der Steinhoff-Schulden stehen, verständigt.
Eigentlich wollte Steinhoff seine Umschuldung unter anderem durch weitere Verkäufe von Geschäftsteilen stemmen. DER AKTIONÄR hatte trotz des zwischenzeitlichen Kursanstiegs in den vergangenen Quartalen stets von der Steinhoff-Aktie abgeraten. Im letzten Fazit hieß es: „In Zeiten steigender Zinsen und schwächelnder Wirtschaft dürfte die anstehende Umschuldung nicht einfacher werden. Kein Kauf.“
Steinhoff-Chef Louis du Preez bestätigt diese Einschätzung heute indirekt in einer Börsen-Pflichtmitteilung. „In Anbetracht der wirtschaftlichen und sonstigen Herausforderungen, denen sich die Gruppe derzeit gegenübersieht, ist dies letztlich ein sehr gutes Geschäft für die Gruppe“, so du Preez. Globale Unsicherheiten und der Einbruch an den Finanzmärkten hätten die Umschuldung erschwert.
Mit bislang minus 60 Prozent sind Steinhoff-Anleger heute eigentlich noch gut bedient, schließlich sollen sie 80 Prozent der fundamentalen Basis, die hinter ihren Aktien steckt, abgeben. Stimmen die Anleger zu und es kommt tatsächlich zum Abschluss des Geschäfts, würde Steinhoff dafür einmal mehr Aufschub erhalten. DER AKTIONÄR schreibt es seit Jahren immer wieder und bleibt dabei: Die Steinhoff-Aktie ist kein Kauf.