Auch am Montag pendelt der Kurs der Steinhoff-Aktie um die 18 Cent herum. Zum Ende des Xetra-Handels dann die Mitteilung des von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterten Unternehmens: Aktien im Wert von zig Millionen Euro sollen für frisches Kapital sorgen. Doch es gibt einen Grund, warum die Aktie zunächst kaum auf die Nachricht reagiert.
Bis zu 370 Millionen Aktien seiner Pepkor-Beteiligung will Steinhoff unter die Anleger bringen. Die Platzierung beginnt ab sofort. Der Preis: noch unbekannt. Momentan kostet eine Pepkor-Aktie in Johannesburg umgerechnet rund 1,30 Euro. Steinhoff würde damit bis zu 9,9 Prozent von Pepkor abgeben. Marktwert des Anteils derzeit: rund 480 Millionen Euro.
Dieser Schachzug wurde bereits erwartet. Steinhoff hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Assets verkauft, um liquide zu bleiben. Die Einnahmen würden diesmal in die Finanzierung des weltweiten Vergleichs fließen.
Zudem sollen Gläubiger im Rahmen des Vergleichs zum Teil mit Pepkor-Aktien abgefunden werden. In dem Zusammenhang werden voraussichtlich rund 300 Millionen Anteile verteilt.
Pepkor ist ein südafrikanischer Zusammenschluss von Einzelhandelsketten. Steinhoff gehören derzeit noch 68,2 Prozent an Pepkor. Nach Abschluss beider Maßnahmen wären es 50,1 Prozent.
Auch wenn der mittelfristige Chart verlockend aussehen mag: Die Ankündigung zeigt einmal mehr, warum sich Steinhoff derzeit kaum bewerten lässt. Rechtsstreitigkeiten, Milliarden-Schulden – und immer mehr verkaufte Beteiligungen. Was am Ende der Geschichte für Aktionäre übrig bleibt, ist völlig ungewiss. Kein Kauf.