Die politischen Entwicklungen in China am Wochenende haben am Montag auf breiter Front für einen herben Crash bei China-Aktien gesorgt. Die Aktien von Alibaba, JinkoSolar, Baidu oder Pinduoduo fallen zehn bis 25 Prozent. Doch auch Unternehmen wie Starbucks verlieren massiv an Boden – das China-Risiko kostet der Kaffeehauskette mehr als sechs Prozent.
Hintergrund: Starbucks hat im September die bereits 6.000ste Filiale auf dem chinesischen Festland eröffnet. Trotz der harten Corona-Beschränkungen hatte der Konzern hier mit starken Wachstumsraten gerechnet. Durch die zunehmende Machtkonzentration von Staatschef Xi Jinping drohen künftig aber noch härtere Restriktionen und auch stärkere Spannungen zwischen China und den USA – das könnte die Starbucks-Pläne zunichtemachen.
Durch den Rücksetzer am Montag droht die Starbucks-Aktie nun aus dem Seitwärtstrend der vergangenen Wochen nach unten wegzubrechen. Umso wichtiger wird in der kommenden Woche der Blick auf die Quartalszahlen. Am Donnerstag, den 3. November, öffnet der Kaffeekonzern seine Bücher – dann wird sich auch zeigen, ob die China-Entwicklungen bereits Spuren hinterlassen.
Grundsätzlich gilt: Das China-Risiko an der Börse wird immer größer. Nur hartgesottene Trader sollten hier aktuell zugreifen. Der Rücksetzer bei Starbucks zeigt, welche Gefahr besteht, doch der US-Konzern sollte langfristig trotzdem auf seinem Wachstumskurs bleiben. Investierte Anleger können dabeibleiben, sollten aber den Stopp bei 77 Euro beachten – gerade angesichts der anstehenden Zahlen.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.